Firmen hoffen auf Iran-Geschäft

Zwei Tage lang haben rund 300 Interessierte in Wien an einer Konferenz der Bundeswirtschaftskammer teilgenommen. Mit dabei viele Wiener Unternehmer, die nach dem Atomabkommen ihren Blick wieder auf den Iran lenken wollen.

Firmen aus aller Welt stehen nun Schlange und hoffen, im Iran Geschäfte machen zu können. Das historische Atomabkommen mit dem Iran war so etwas wie ein wirtschaftlicher Startschuss: „Sie haben 78 Millionen Einwohner, sie haben ein Land, das so groß ist wie Pakistan und Afghanistan zusammengenommen geographisch, und sie haben einen Nachholbedarf in praktisch allen Bereichen“, sagt der Wirtschaftsdelegierte Georg Weingartner.

Alte Kontakte neu beleben

Die Wiener Wirtschaft will an diesem Kuchen natürlich mitnaschen und alte Kontakte beleben, die eigentlich nie abgebrochen wurden. Auch während der Sanktionen sind erlaubte Waren um 80 Millionen Euro von Wien in den Iran exportiert worden. In den restlichen Bundesländern Österreichs hat sich das Exportvolumen hingegen halbiert.

„Die Wiener Unternehmen haben wahrscheinlich auch deswegen besser abgeschnitten, weil die Exportstruktur der Wiener Wirtschaft vor allem auch Unternehmen umfasst, die in Bereichen wie Pharmazie, Nahrungsmittel, Lebensmittel, Medizinitechnik tätig sind“, so Weingartner. Im Rahmen der Sanktionen habe es hier sehr umfangreiche Liefergeschäfte mit dem Iran gegeben, Wien habe sogar Exportzuwächse verzeichnen können.

Atomdeal als Chance für Wirtschaft

Für die Zukunft wird „Made in Vienna“ als ausbaufähig eingeschätzt. In der Wirtschafts-kammer geht man davon aus, dass sich das Handelsvolumen bis 2020 verfünffachen könnte. Manager machen auf einen nicht unbedeutenden Vorteil Wiens aufmerksam: „In nicht einmal drei Stunden 50 Minuten ist man in Wien. Es gibt fast täglich Flüge von Teheran nach Wien direkt - und ausgezeichnete Chancen“, formuliert es Hassein Gharib, CEO von Sinapharm.

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