Gefahr von Waldbränden steigt wieder

Die Wetterprognosen sagen für die nächsten Tage eine weitere Hitzewelle voraus. Der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) zufolge steigt damit vor allem im Osten Österreichs die Gefahr von Waldbränden.

Speziell gefährdet sind laut Harald Vacik von der Boku jene Gebiete in Ostösterreich, die von Gewittern und Niederschlag verschont bleiben, dafür aber mit aufkommendem Wind rechnen müssen. Derzeit sei die Situation „noch nicht so extrem“ wie Mitte Juli, als es infolge der ersten Hitzewelle besonders im Nordosten Österreichs brenzlig war - mehr dazu in Hohe Brandgefahr für Wälder (wien.ORF.at; 17.7.2015).

Diese Gefahr manifestierte sich dann auch in zahlreichen Flurbränden - mit 144 Waldbränden hat das Institut für Waldbau bis Ende Juli bereits fast so viele wie im gesamten Jahr 2014 registriert. Mit einer ähnlichen Ausgangslage ist laut Vacik „in den nächsten fünf, sechs Tagen“ zu rechnen.

Fehlendes Bewusstsein als Hauptproblem

Vacik appellierte daher, bei Aufenthalten im Freien gewisse Vorsorgemaßnahmen zu beachten: „Das Bewusstsein ist bei vielen nicht da. Das ist das Hauptproblem. In Österreich sind 50 Prozent der Waldbrände natürlichen Ursprungs, etwa durch Blitzschlag. Beim Rest spielt der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle.“

Wer im Freien grillt, sollte sich vergewissern, dass nach dem Verspeisen des Grillguts die Glut auch tatsächlich gelöscht ist. Dass man beim Spazierengehen, Bergwandern oder Entspannen am Seeufer Zigarettenstummel nicht achtlos wegwirft, sollte sich von selbst verstehen. Autos sollte man jenseits der 30 Grad auch nicht auf einer Wiese parken. „Der erhitzte Katalysator könnte sich entzünden“, so Vacik.

Grundsätzlich treten Waldbrände vermehrt an Wochenenden auf, wenn die Bevölkerung mehr Zeit für Aktivitäten im Freien hat. Eher betroffen sind Ballungsgebiete mit einer entsprechenden Populationsdichte und touristische Hotspots und nicht einsame und abgelegene Wälder. „Wissenschaftlich belegt ist außerdem, dass es - was die Tageszeit betrifft - häufig am späten Nachmittag brennt“, berichtete Vacik.

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