Tierschutzverein wieder mit Rettung

Keine zwei Monate, nachdem der Wiener Tierschutzverein seine Tierrettung eingestellt hatte, nimmt er sie wieder auf. Es habe weiterhin viele Anrufe gegeben, so der Grund. Die Tierrettung gibt es allerdings in eingeschränkter Form.

Zum Wohle der Tiere, wie es heißt, sei der Tierrettungsbetrieb, der mit 30. Juni eingestellt wurde, ab sofort wieder im Einsatz. Bei der Übernahme der Tierrettung durch das TierQuartTier in Wien-Donaustadt habe es Anlaufschwierigkeiten gegeben, so Tierschutzvereinspräsidentin Madleine Petrovic gegenüber wien.ORF.at.

Telefonische Hilfe im Vordergrund

Anrufer sollen bei der Rettungsnummer des TierQuartTiers der Stadt zunächst auf ein Tonband gekommen sein. Dort habe man Infos zum Hundeführschein erhalten und erst danach sei man verbunden worden. Das sei mittlerweile zwar behoben worden, so Petrovic, aber weiterhin würden sich viele Anrufer direkt beim Tierschutzverein melden.

Der Betrieb der Tierrettung soll nun in erster Linie telefonisch laufen. „99 Prozent der Anliegen kann man telefonisch lösen“, meinte Petrovic. Man versuche dann an Tierärzte und -kliniken weiterzuvermitteln - oder eben auch an die Tierrettung des Tierquartiers. So konnte etwa einer Katze geholfen werden, die aus dem sechsten Stock gestürzt war, indem das TierQuartTier verständigt wurde. Das sei in diesem Fall einfach näher und damit schneller am Unfallort gewesen, so Petrovic. An einer Kooperation mit der Stadt Wien sei sie also interessiert.

Das Notservice wird finanziell jetzt vom Tierschutzverein selbst getragen. Die Tierrettung des Vereins war eingestellt worden, weil der Leistungsvertrag mit der Stadt Wien seitens der Stadt nicht mehr verlängert wurde.

Lüften: Tiere fallen aus dem Fenster

Tagsüber - von 8.00 bis 20.00 Uhr - soll die eigene Tierrettung vor allem Mitgliedern des Tierschutzvereins zur Verfügung stehen, notfalls gebe es auch eine Person, die ins Auto steigen kann, um zu helfen, ansonsten versuche man die Hilfe telefonisch zu organisieren. In der Nacht soll es einen reinen Telefondienst geben, „den erledigen Ehrenamtliche“, so Petrovic.

Bei einer hohen Zahl an Anrufen geht es laut der Tierschutzvereinspräsidentin derzeit um Tiere, die aus dem Fenster gefallen sind. Sie appelliert an Tierbesitzer, trotz Hitzewelle verstärkt auf geöffnete Fenster zu achten.

Stadt für herrenlose und entlaufene Tiere zuständig

Die Stadt Wien sieht in dem Angebot des Tierschutzvereins keine Konkurrenz. Schließlich decke die Tierrettung der Stadt auch nur jenen Teil ab, der verletzt aufgefundene Tiere betreffe, erklärte Nikolai Moser, Sprecher von Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Man sei nicht für „Privatfahrten“ zuständig, also wenn jemand ohne eigenes Auto sein Haustier zum Tierarzt fahren möchte. Das übernehme weiterhin der Tierschutzverein. Bestätigt wird, dass es zu Anfang „ein paar Kleinigkeiten gab, die nicht perfekt gelaufen sind“. Das sei aber bereits behoben worden, so Moser.

Links:

• Tierquartier derzeit zu 60 Prozent voll (wien.ORF.at; 8.8.2015)
• Stadt übernimmt Tierrettung (wien.ORF.at; 30.6.2015)
• Wiener Tierschutzverein
• Tierquartier Wien