Pixelkunst im Wohnzimmer

Kunst mit ein paar Pixeln, in jedem Wohnzimmer mit Fernsehanschluss: Das bietet das Internationale Teletext Art Festival. 15 Künstlerinnen und Künstler zeigen heuer ihre Werke. Zu sehen sind sie im ORF Teletext, aber nicht nur dort.

Von 13. August bis 13. September verwandelt sich der Teletext in eine Art Galerie. Nur dass die Besucher dafür ihr Wohnzimmer nicht verlassen müssen. Ein paar Zeilen, ein paar Pixel, ein paar Buchstaben, mehr stand den Künstlerinnen und Künstlern nicht zur Verfügung.

„Stay home!“

Das Internationale Teletext Art Festival (ITAF) ist eines der größten Kunstfestivals überhaupt. Seit seinem Start 2012 haben mehr als zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer das Festival besucht. Das Motto heuer lautet „Stay home!“, also „Bleiben Sie zu Hause!“ Die Kunstwerke können zu jeder Tages- und Nachtzeit betrachtet werden.

Zu sehen sind die Bilder im ORF Teletext ab Seite 470 sowie während des Ars Electronica Festivals ab 3. September im „Deep Space“ in Linz. Am Festival sind auch ARD Text, Schweizer Teletext und Arte Teletext beteiligt.

Strenge Vorgaben

Ins Leben gerufen hat das ITAF 2011 der Finne Juha van Ingen mit seinem Künstlerkollektiv FixC. Er wollte die kreativen Aspekte des Teletexts erforschen. Und kreativ sind die Werke trotz der beschränkten Möglichkeiten geworden. Nur sechs Farben plus weiß und schwarz sind möglich, die Grafik basiert auf Pixeln, das Bildformat ist klar festgelegt. Eine Seite hat nur 24 Zeilen und 40 Spalten.

Das Festival geht heuer in die vierte Runde. Insgesamt 15 Künstlerinnen und Künstler nehmen teil: Bakketun & Norum, Christina Kramer, Emilie Gervais, Holger Lippmann, Ian Gouldstone, Karin Ferrari, MadAsHell, Maria Lavman Vetö, Matthias Moos, Max Capacity, Paula Lehtonen, Ryo Ikeshiro, Bernhard Garnicnig & Lukas Heistinger, Rich Oglesby und Rainer Kohlberger.

Internationales Teletext Festival beginnt

Der ORF startet in Kooperation mit der ARD, dem Schweizer Fernsehen und Arte die Kunstausstellung im Teletext.

Auseinandersetzung mit „Technologiemonument“

Für den Österreicher Lukas Heistinger, der zusammen mit Bernhard Garnicnig ein Kunstwerk gestaltete, war die Teletext-Erfahrung neu: „Das Interessante an dem Teletext-Kunstprojekt ist für uns nicht unbedingt die unzeitgemäße technische Limitierung des Formats, und uns ging es in dieser Hinsicht auch weniger um einen illustratorischen Ansatz als um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dieser Art der Berichterstattung. Was einst als technologische Errungenschaft gefeiert wurde, ist plötzlich Technologiemonument“, so Heisinger.

Ihre Arbeit hinterfrage, inwiefern technologischer Fortschritt bzw. ein Fortschrittsglauben generell tatsächlich unser Leben verbessere.

Teletext

ITAF 2015

Seit mehr als 40 Jahren gibt es das Medium Teletext

Eine Jury aus Experten zeichnet einen der beteiligten Künstler mit dem Teletext Art Prize 2015 aus. Das Publikum erhält zudem die Möglichkeit, für sein favorisiertes Kunstwerk zu stimmen und eine der eigens gestalteten 20 USB-Karten zu gewinnen.

Teletext-Kleidung und Pixel-Dinner

Für das Festival hat das finnische Designteam vainio.seitsonen Teletext-Kleidung entworfen. Es wurde außerdem in Sachen Teletext-Dinner experimentiert. „Kostproben“ sind auf der Website zu finden. Das Publikum soll das Festivalerlebnis mit anderen teilen. Es ist aufgerufen, Fotos an das Festival zu schicken, die auf der Webseite veröffentlicht sowie in der FISH Gallery in Helsinki auf der Finissage des Festivals gezeigt werden.

Details zum ITAF 2015 sind im ORF Teletext und ORF III Teletext ab Seite 470 zu finden.

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