Glücksspiel: 404 Geräte beschlagnahmt

Seit Jahresbeginn ist das kleine Glücksspiel in Wien außerhalb von Casinos verboten. Es wurden nicht sofort alle Maschinen abgebaut. Tatsächlich wurden bei 262 Kontrollen seit Jahresbeginn 404 illegale Geräte beschlagnahmt.

257 der 404 Geräte davon waren Automaten, die mit der seit 1. Jänner geltenden Neuregelung illegal wurden. Der Rest entfiel auf Wettannahmegeräte, für die es keine Genehmigung gab, wie die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Donnerstag berichteten. Nicht nur einzelne Geräte wurde eingezogen, auch ganze Lokale wurden geschlossen.

Die mitgenommenen Apparate werden nach Abschluss der entsprechenden Verfahren vernichtet. Ihren ehemaligen Besitzern drohen Strafen bis zu 22.000 Euro. Wie Sima betonte, waren von Anfang an intensive Kontrollen geplant. Erfreut zeigte sie sich einmal mehr darüber, dass die Automaten-Betreiber mit ihrer Klage vor dem Verfassungsgerichtshof abgeblitzt sind.

Verlagerung zu Wettlokalen

Inzwischen zeichne sich zumindest beim kleinen Glücksspiel Licht am Ende des Tunnels ab, freute sich die Ressortchefin. Gleichzeitig wird jedoch auch ein neuer Trend bemerkt: „Wir verzeichnen eine Verlagerung hin zu den Wettlokalen.“ Diese würden oft über keine landesgesetzliche Genehmigung verfügen. Nach einer Gesetzesnovelle könne nun auch gegen solche Betriebe einfacher vorgegangen werden, wie Sima berichtete.

Das ist der Stadt nicht genug: Künftig sollen auch bisher noch erlaubte Live-Wetten untersagt sein. Die jüngste Kritik entsprechender Anbieter wies sie zurück. „Dass damit nicht alle glücklich sind, damit wird man leben müssen. Ich bin jedoch bereit, mit allen Gespräche zu führen“, versicherte die Stadträtin - mehr dazu in Aus für Live-Wetten: Buchmacher wehren sich und in Neues Gesetz gegen Wettcafes.

Polizeipräsident Pürstl sprach von „großen Erfolgen“ bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels und kündigte eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit von Stadt und Finanzpolizei an. Er verwies auf die Gefahr, die vom kleinen Glücksspiel ausgegangen sei, da bei Menschen, die über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse hinaus spielen, ein Abrutschen in die Kriminalität drohe. Zudem sei auch der Einsatz manipulierter Automaten - also Betrug durch die Betreiber - vorgekommen.

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