Zahl der Arbeitslosen steigt weiter

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im August 2015 im Jahresvergleich um 19,7 Prozent auf 121.769 gestiegen. Inklusive jener Personen, die sich in Schulungen befinden, beträgt der Anstieg 12,8 Prozent.

„Der Rückgang der Zahl der Menschen in Schulung in den vergangenen Monaten war den Sparzwängen des AMS Wien geschuldet“, sagte AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. „Wir rechnen damit, dass diese Zahl ab nun wieder steigen wird.“

Starker Anstieg bei über 50-Jährigen

Nach Altersgruppen ist die Zahl der unter-25-jährigen Arbeitslosen um 7,4 Prozent gestiegen, jene der über-50-jährigen um 24,2 Prozent. Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im August in Hotellerie und Gastronomie um 18,3 Prozent gewachsen, im Einzelhandel und in der Warenproduktion um 19,4 Prozent und im Bau um 21 Prozent.

Immerhin: Die Zahl der offenen Stellen, die die Wiener Unternehmen dem AMS Wien zur Besetzung gemeldet haben, ist in Wien im Vormonat um 5,6 Prozent größer geworden. Diese Zahl steigt nun bereits seit etlichen Monaten in Folge.

„Kompetenzcheck“ für Flüchtlinge gut angelaufen

In der vergangenen Woche startete der „Kompetenzcheck“, das Pilotprojekt des AMS Wien zur Integration anerkannter Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt für vorerst einmal 1000 Menschen - mehr dazu in AMS startet Kurse für Flüchtlinge.

„Wir checken ab, welche Qualifikationen die Menschen aus ihrer Heimat mitbringen und schauen, wo diese Kenntnisse in Wien gefragt sind“, sagte Draxl. Zugleich werden die Menschen in ihrer Muttersprache über Arbeitsmarkt, Jobsuche und Erwerbstätigkeit in Österreich informiert. Noch sind nicht alle Kurse angelaufen. „Aber wir sehen bereits jetzt, dass der Bedarf nach einem solchen Angebot da ist und es sehr gut angenommen wird“, sagte Draxl.

„Kurswechsel“, „Konzeptlosigkeit“

Zum 16. Mal in Folge habe Wien den höchsten Anstieg aller Bundesländer. Die Wiener Stadtregierung sei im Hauptfach „Arbeitsmarkt und Beschäftigung" bereits zu Schulbeginn durchgefallen“, so der Klubobmann der ÖVP Wien, Fritz Aichinger, in seiner Reaktion. Wien brauche einen Kurswechsel und dringend den „bürgerlichen Hausverstand“.

Die Arbeitsmarktlage in Wien sei eine logische Entwicklung auf Grund der konzeptlosen Wiener Stadtpolitik. Es reicht nun einmal nicht aus, das Thema zu plakatieren. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sei nun gefordert, endlich etwas zu tun, so Beate Meinl-Reisinger, Spitzenkandidatin von NEOS Wien.

Links: