„Kurier“ startet Nachmittagsausgabe

Die Tageszeitung „Kurier“ startet in Wien ab heute eine 16-seitige Nachmittagsausgabe mit dem Titel „Kurier um 4:00“. Die Zeitung sei Teil einer „neuen Vertriebsstrategie“, soll etwa um 15.30 Uhr erscheinen und 1,30 Euro kosten.

„Das ist ein neues Produkt für den Weg nach Hause“, sagte „Kurier“-Herausgeber Helmut Brandstätter. Der „Kurier um 4.00“ erscheint von Montag bis Freitag. Die Startauflage für Wien beträgt 15.000 Stück. Verteilt wird die Zeitung, die nicht wie ursprünglich geplant im Kleinformat, sondern im gewohnten „Kurier“-Format erscheint, über Selbstbedienungsaufsteller und in der Anfangsphase auch durch „Promotoren“. Daneben sei man auch mit Firmen im Gespräch, die an Ein- bzw. Ausgängen „Kurier um 4.00“-Aufsteller für ihre Mitarbeiter platzieren, heißt es im „Kurier“.

Die "Kurier um 4:00"-Ausgaben werden über Selbstbedienungsaufsteller verteilt

APA / Kurier

Der „Kurier um 4:00“ wird über Selbstbedienungsaufsteller verteilt

Nachmittagsausgabe ersetzt Abendausgabe

„Wir werden über alle Ereignisse, die bis etwa 14.00 Uhr passieren, berichten. Das betrifft politische Aussagen, lokale Ereignisse, News aus der Wirtschaft und alles aus der Welt des Sports und der Society“, so Brandstätter. „Darüber hinaus werden wir eine Vorschau für alle Veranstaltungen und Events des Abends bringen. Für die Ausgaben des kommenden Tages werden die Top-Geschichten weiter entwickelt und durch große Interviews und exklusive Reportagen ergänzt.“

Die neue Nachmittagsausgabe ersetzt die Abendausgabe und spart so auch Kosten für das Medienunternehmen. „Kurier“-Geschäftsführer Thomas Kralinger: „Wir verlegen die Abendausgabe in den Nachmittag und passen uns damit an die veränderten Gewohnheiten unserer Leser an, die immer flexiblere Ansprüche haben und über den ganzen Tag informiert sein wollen. Wir sind überzeugt, dass auch die mobile Generation ein qualitätsvolles Print-Produkt am Nachmittag konsumiert.“

Konkurrenz für „Krone“

Der Start eines neuen „Kurier“-Produkts am Nachmittag war bereits im Frühjahr des Jahres geplant. Mediaprint-Partner „Kronen Zeitung“ hatte allerdings in den Gremien der gesellschaftliche verbundenen Medienhäuser Widerstand gegen das Projekt geleistet. Die „Krone“ hatte eine ähnliche Vertriebsoffensive für Wien bereits im Herbst vergangenen Jahres begonnen. Seit damals ist die Abendausgabe wochentags ab 17.00 Uhr an über hundert zentralen Standorten Wiens in Selbstbedienungsentnahmeständern erhältlich und die „Krone“ zeigt damit mehr Präsenz in der Bundeshauptstadt. Ab sofort muss sich die „Krone“ diese Präsenz mit dem „Kurier“ teilen.