Heer kocht für elf Notquartiere

In Wien hilft das Bundesheer bei der Versorgung der Flüchtlinge mit. Ab sofort kocht und liefert das Heer in Wien das Essen in elf Flüchtlingsquartiere, um die Hilfsorganisationen zu entlasten. Aufgekocht wird in der Zentralküche in Penzing.

In der Zentralküche des Bundesheeres in der Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne in Penzing wurde spontan kulinarisch aufgerüstet. Ab sofort müssen hier 4.000 zusätzliche Portionen gekocht werden. Am Dienstag gab es für die Flüchtlinge etwa Currygeschnetzeltes. Insgesamt 1.200 Liter wurden gekocht.

„Bei den Flüchtlingen ist ein hoher muslimischer Anteil, daher kochen wir schweinefleischfrei. Wir verwenden auch Produkte und Zutaten, die keine Produkte vom Schwein enthalten. Natürlich auch keinen Alkohol“, erklärt Ferdinand Rohrböck, stellvertretender Produktionsleiter in der Zentralküche.

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Soldaten werden auch nach Nickelsdorf entsandt

Neben den elf Flüchtlingsquartieren werden weiter auch alle Wiener Kasernen mit Essen beliefert. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, wurden vier zusätzliche Rekruten abgestellt, die das 10-köpfige Küchenpersonal unterstützen sollen. „Die Herausforderung ist nicht so groß. Wir kochen jeden Vormittag sowieso 3.500 Essen. 4.000 zusätzliche ist für uns keine besondere zusätzliche Herausforderung.“

Neben der Versorgung der Flüchtlinge mit Essen und Getränken hilft das Militärkommando Wien auch an der ungarisch-österrichischen Grenze. Bis zu 30 Soldaten der Militärstreife sollen die Polizei in Nickelsdorf ab Mittwoch unterstützen. „Darüber hinaus haben wir zum Beispiel in der vorigen Nacht mit 70 Personen das Militärkommando Burgenland unterstützt und Zelte aufgestellt“, sagt der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner.

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In der Zentralküche des Bundesheeres in Penzing werden derzeit täglich 4.000 Mahlzeiten für Flüchtlinge zubereitet.

Rund 5.000 Flüchtlinge haben sich Dienstag auf dem Westbahnhof und dem Hauptbahnhof befunden und auf ihre Weiterfahrt gewartet. Die meisten dürften die Nacht aber in Wien verbringen müssen. Es kam bereits zu einem Rückstau wegen der deutschen Kontrollen. In Wien werden in der Nacht auf Mittwoch rund 7.000 Notschlafplätze für Flüchtlinge bereit stehen. Darin sind jene rund 6.000 Quartiere, die vom Fonds Soziales Wien bzw. NGOs betreut werden, genauso enthalten wie private Unterkünfte - mehr dazu in 5.000 Flüchtlinge warteten auf Weiterreise.

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