Festnahmen: Drogen um 800.000 Euro

Die Polizei hat in Wien-Ottakring zwei Drogendealer festgenommen, in einer Wohnung wurde Suchtgift im Wert von 800.000 Euro sichergestellt. Die Wohnung lag direkt gegenüber der Polizeiinspektion Wattgasse.

Auf die Spur kamen die Fahnder dem verdächtigen Paar nach der Festnahme zweier Drogenkuriere. Bereits im April wurde in Simmering ein Drogenkurier festgenommen. Der 43-jährige Mann, der seit Längerem beobachtet wurde, war mit einer Ladung Suchtgift - 107 verschluckte Bodypacks und neun in seiner Kleidung, insgesamt 1,2 Kilogramm Kokain - aus Amsterdam nach Wien gekommen - mehr dazu in Mann verschluckte ein Kilo Kokain (wien.ORF.at; 16.4.2015).

Sichergestellte Drogen und Bargeld

LPD Wien

Die sichergestellten Drogen und Bargeld

Bunkerwohnung gegenüber von Polizeiinspektion

In weiterer Folge gelang es den Ermittlern, die Bunkerwohnung in der Wattgasse zu lokalisieren. Sie diente als Umschlagplatz des Paares aus Nigeria im Alter von 28 und 32 Jahren, so Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die Wohnung war den Beamten sehr gelegen, befand sie sich doch direkt gegenüber der Polizeiinspektion Wattgasse. „Die Suchtgiftfahnder konnten sie vom Büro aus observieren“, sagte Keiblinger.

Drogenkuriere lieferten ihr Suchtgift in der Wohnung ab. Nachdem die beiden Verdächtigen Heroin und Kokain straßenverkaufsfertig gemacht hatten, belieferten sie ausschließlich Straßendealer. Anfang September wurde dann ein weiterer Drogenkurier am Flughafen Wien-Schwechat festgenommen. Der 30-Jährige Nigerianer hatte ebenfalls als Bodypacker Kokain nach Österreich geschmuggelt - mehr dazu in Bodypacker trug 1,2 Kilo Kokain mit sich (wien.ORF.at; 15.9.2015).

Sieben Stunden lange Hausdurchsuchung

Einen Tag nach der Festnahme des Mannes erfolgte schließlich der Zugriff der Polizei. Die beiden nigerianischen Asylwerber wurden am 6. September auf der Ottakringer Straße festgenommen. Im Anschluss wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. „Die Wohnung war eine reine Bunkerwohnung, dort hat niemand gewohnt“, schilderte Keiblinger. Sie war voller Gerümpel, das sich teilweise bis zur Decke stapelte. „Daher dauerte die Durchsuchung mehr als sieben Stunden“, sagte der Polizeisprecher.

Die Ermittler stellten zwei Kilogramm Heroin, 6,5 Kilogramm Kokain und mehrere tausend Euro Bargeld sicher. Das Suchtgift wurde von den Dealern teilweise kreativ aufbewahrt: So befanden sich zahlreiche Bodypacks in Socken der Marke „Swallow“, auf Deutsch: schlucken.