Tote Flüchtlinge auf A4: Erste Leichen überstellt

Über drei Wochen nach der Entdeckung von 71 toten Flüchtlingen in einem Kühl-Lkw auf der Ostautobahn (A4) sind bereits mehrere Leichen in ihre Heimat überstellt worden. 17 Opfer sollen identifiziert worden sein.

Vier tote Flüchtlinge wurden dem Vernehmen nach bereits von Wien aus in den Irak überstellt. „Die Rückführungen wurden von Angehörigen organisiert“, bestätigt der burgenländische Polizeisprecher Gerald Pangl gegenüber wien.ORF.at. Genaue Zahlen, wie viele Opfer schon ausgeflogen wurden, nannte der Sprecher nicht.

Pangl bestätigt ebenfalls, dass einige Opfer auch schon identifiziert werden konnten, auch hier nannte er keine genauen Zahlen. Angeblich wurden bereits 17 der 71 Opfer in Wien identifiziert. „Die Länder wie Syrien, Irak oder Afghanistan kooperieren sehr gut, wo auch immer wieder DNA-Vergleichsmaterial angefordert wird“, sagt Pangl. Die Identifikation der restlichen Opfer „könnte aber noch Wochen oder Monate“ dauern, sagt Pangl.

Am Mittwoch weitere Informationen von Polizei

Angehörige, die Verwandte unter den Opfern vermuten, werden weiterhin ersucht, sich an die Polizei zu wenden. Möglich ist dies unter der dafür eingerichteten Hotline (Tel.: 05 9133 103 333) sowie per E-Mail bei der Landespolizeidirektion Burgenland (lpd-b-lka@polizei.gv.at) und beim Landeskriminalamt.

Bei der Hotline seien bereits sehr viele Hinweise eingegangen, die verwertet werden könnten. Für Mittwoch plane die Polizei einen Zwischenstand bekanntzugeben, es werde aber noch einige Monate dauern, bis man das endgültige Ergebnis präsentieren könne, so Pangl.

Gutachten belegen Erstickungstod in Ungarn

Der Kühl-Lkw mit den 71 toten Flüchtlingen war von den Schleppern in einer Pannenbucht bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) abgestellt worden. Als Polizisten am 27. August den Laderaum öffneten, wurde das Ausmaß der Tragödie sichtbar.

Laut technischer Expertise und dem Obduktionsergebnis sind die in dem Fahrzeug auf engstem Raum transportierten Menschen noch in Ungarn an Sauerstoffmangel gestorben. Trotz der Umstände - die Leichen waren lange großer Hitze ausgesetzt - sei das Ergebnis des Obduktionsgutachtens „eindeutig“, hieß es in einer Mitteilung - mehr dazu in Drama auf A4: Flüchtlinge starben in Ungarn (burgenland.ORF.at).

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