Pflege: Weiterbildung für 24-Stunden-Betreuer

Personen, die in Österreich in der 24-Stunden-Betreuung arbeiten, sollen bessere Möglichkeiten zur Weiterbildung und Unterstützung erhalten. Am Montag wurde ein entsprechendes Pilotprojekt in Wien vorgestellt.

Das Projekt „Train to Care“ der Caritas und der Wirtschaftskammer bietet Kurse für selbstständige Personenbetreuer aus der Slowakei an. Derzeit verzeichnet die Wirtschaftskammer 53.400 Betreuer, davon kommen 27.000 Personen aus der Slowakei, 18.700 aus Rumänien. Der Großteil von ihnen sind Frauen.

Rund 25.000 Menschen werden mit 24-Stunden-Betreuung zuhause gepflegt. „Die Betreuerinnen erbringen eine enorm wichtige Leistung und erhalten einen guten Teil des österreichischen Pflegesystems aufrecht“, betonte Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der WKÖ.

Weiterbildung auch in Herkunftsländern anerkannt

Die Kurse erfolgen in ihrer Muttersprache, in ihrem Heimatland und in ihrer Freizeit im Zuge des 14-tätigen Turnus. „Train to Care“ wurde 2014 von der Caritas gestartet, seitdem fanden 25 Kurse mit 400 Teilnehmern statt. 2015 wurde das Projekt für alle slowakischen Personenbetreuer geöffnet, unabhängig davon, bei welcher Agentur sie arbeiten. Die Kursteilnehmer zahlen selbst 15 Euro pro Kurstag, den Rest finanzieren die Wirtschaftskammer und die Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft (SVA).

In den Kursen lernen die Personenbetreuer mit Demenzkranken umzugehen und wie sie die körperliche Belastung in der Pflege reduzieren können. Auch die Verbesserung der Deutschkompetenz in der Pflegedokumentation und Konfliktmanagement spielen eine wesentliche Rolle. „Es ist ein sozialpolitisches Anliegen der Caritas, dass die Frauen und Männer, die diese Arbeit leisten, unterstützt werden“, sagte Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien. Die Weiterbildung werde auch in ihren Herkunftsländern anerkannt.

Bisher haben 72 Personen an den ersten fünf von zehn Kursen teilgenommen, insgesamt rechne man mit etwa 150 Personen, die nach Ablauf des Projekts 2016 teilgenommen haben werden. Das Institut für Soziologie der Slowakischen Akademie der Wissenschaft evaluiert das Projekt. Wie es nach 2016 weitergeführt wird, werde man nach der Evaluierung sehen. „Wir haben höchstes Interesse daran, dass dieses Projekt auch etwa in Rumänien stattfindet“, betonte Bodmann.

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