Nach OÖ-Wahl: Häupl appelliert an Nichtwähler

Nach der Landtagswahl in Oberösterreich, die einen enormen Zugewinn für die FPÖ gebracht hat, appelliert der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) an die Nichtwähler. Dass die FPÖ in Wien stimmenstärkste Partei wird, hält er „rechnerisch“ für möglich.

„Natürlich rechne ich nicht mit Verlusten, gar keine Frage“, sagte er am Montag im Gespräch mit Journalisten. Gleichzeitig räumte er ein: „Wir haben noch einiges zu tun vor allem was die Mobilisierung von sozialdemokratischen Nichtwählern betrifft. Da haben wir jetzt noch zwei Wochen Zeit, das wird unsere Hauptaufgabe sein.“

Keine Regierungszusammenarbeit mit FPÖ

Keine Option sei jedenfalls eine Zusammenarbeit mit der FPÖ, stellte er einmal mehr klar: „Ich grenze niemanden aus. Ich stelle einfach fest, dass bei den politischen Inhalten, die wir vertreten und bei den politischen Inhalten, die die FPÖ vertritt, keine Kompatibilität möglich ist. Da ist keine Übereinstimmung.“ Ein Möglichkeit einer Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ sehe er nicht.

Nach dem Eregbnis in Oberösterreich hält Häupl eine Änderung der Wahlkampfstrategie für nicht nötig: „Wer im reißenden Fluss seine Pferde, wechselt der geht unter. Wer zwei Wochen vor einer Wahl nicht thementreu und strategietreu ist, hat schon verloren.“ Man sei durch die Umfragen in Oberösterreich vorgewarnt gewesen.

„Ich übernehme Verantwortung für Wahlergebnis“

Das Duell Rot gegen Blau wird sich in den nächsten zwei Wochen weiter zuspitzen, sagte Häupl: „Herr Strache (Heinz-Christian, FPÖ, Anm.) will Bürgermeister von Wien werden. Ich habe aber nicht die Absicht, ihm diesen Job zu geben und kämpfe natürlich um diesen wirklich schönsten Job, den es in der Politik gibt.“ Auch wenn es zumindest „rechnerisch“ natürlich möglich sei, dass die FPÖ in Wien stärkste Partei werde, wie er hinzufügte.

Egal, wie das Ergebnis in Wien ausfallen werde, er sei jedenfalls „kein Hutdraufhauer“, beteuerte Häupl. Ein sofortiger Rückzug kommt für ihn nicht infrage: „Ich übernehme die Verantwortung für jedes Wahlergebnis. Das heißt aber nicht, wenn es schlecht ausgeht, bin ich beleidigt auf das Wahlvolk und vertschüsse mich.“

OÖ: FPÖ verdoppelte Stimmen

Schwere Stimmenverluste gab es bei der Landtagswahl am Sonntag in Oberösterreich für ÖVP und SPÖ, dafür in etwa eine Verdoppelung der Wählerstimmen für die FPÖ, leichte Gewinne der Grünen. NEOS scheiterte an der Vierprozenthürde für den Einzug in den Landtag - mehr dazu in ÖVP trotz schwerer Verluste stärkste Partei.

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