2.400 Wahlzellen werden ausgeliefert
„Einzelne Sprengel wurden schon angefahren, aber jetzt geht es richtig los“, sagte Harrich am Montag. Tatsächlich wurden bereits ab den frühen Morgenstunden die ersten Lkw beladen. 385 Adressen müssen seine Mitarbeiter in den nächsten Tagen anfahren. Mit 22 Lkw wird die wienweite Bestückung der Wahllokale - darunter Schulen, Kindergärten oder Wirtshäuser - abgewickelt.
Spezialzellen für Pflegeheime
Auf der „Bestellliste“ befinden sich neben 1.800 herkömmlichen auch etwa 600 Rollstuhl-Wahlzellen und ein gutes Dutzend Krankenwahlzellen. Diese kommen vorrangig in Pflegeheimen zum Einsatz. Um einen Eindruck von der Dimension des Aufwandes zu bekommen: Allein 175.000 Schrauben sind in den Kabinen verbaut.
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90 Mitarbeiter im Dauereinsatz
Zwecks möglichst effizienter Verfrachtung werden die Utensilien in der Lagerhalle bereits palettiert. Etwa 90 Mitarbeiter sind mit der Arbeit rund um die Wahl beschäftigt. Routinier Harrich selbst kann nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Immerhin ist er seit 1987 für die Wahllogistik verantwortlich. Sollte zwischendurch doch einmal etwas nicht wie geplant funktionieren, habe man einen gewissen Puffer eingeplant, meint der MA 54-Leiter. Wobei: „Hätten wir diese Woche den Wasserrohrbruch in Floridsdorf gehabt, wäre es interessant geworden“ - mehr dazu in Verkehr nach Rohrbruch wieder freigegeben (wien.ORF.at; 2.10.2015).
Die Stadt denkt darüber hinaus auch an das Wohlbefinden der Wahlkommissionen: Rund 2.400 Tische und 4.500 Sessel werden ihnen zur Verfügung gestellt, wobei das Mobiliar hauptsächlich an Volksschulen und Kindergärten geht. Schließlich will man das dortige nachwuchsgerechte Interieur der erwachsenen Aufsicht doch nicht zumuten.
Wenige Schmierereien auf Kabinenwänden
Die im Logistikzentrum in Floridsdorf gelagerten Wahlbehelfe kommen allerdings nicht nur bei Landtagswahlen zum Einsatz. Sie werden freilich auch bei EU-, Nationalrats- oder Bundespräsidentenwahlen verwendet. „Wir verborgen sie aber auch bei der ÖH-Wahl“, so Harrich.
Debatte: Was wird die Wien-Wahl bringen?
Nach dem Urnengang am Sonntag werden die ersten Kabinen noch am selben Abend wieder in ihr „Zuhause“ nach Floridsdorf gekarrt, um tags darauf den Schul- oder Kindergartenbetrieb nicht zu stören. Bis Donnerstag will man mit der Rückholung so gut wie fertig sein. Ob seine Mannschaft viel Arbeit mit der Entfernung wutbürgerischer Schmierereien hat? „Der Anteil ist eher gering“, versicherte der Chefkoordinator.
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Wahlkarten: Antrag bis Freitag möglich
Wer es am Wahltag nicht in ein Wahllokal schaffen wird, kann noch bis Freitag, 12.00 Uhr, persönlich eine Wahlkarte im zuständigen Wahlreferat beantragen. Schriftliche Anträge sind nur noch bis Mittwoch möglich. Mit einer Wahlkarte ist es möglich, seine Stimme in jedem beliebigen Wahllokal oder per Briefwahl abzugeben.
Die Wahlreferate sind (bis auf jene in Wieden, Mariahilf und der Josefstadt) jeweils in den Magistratischen Bezirksämtern angesiedelt. Persönlich beantragte Wahlkarten können nach einer kurzen Wartezeit gleich mitgenommen werden, schriftlich beantragte werden per Einschreiben an die gewünschte Adresse zugestellt. Wahlkarten können auch online geordert werden. Wiener, die am Postweg abstimmen wollen, müssen beachten, dass heuer auch für sie der Wahlschluss Sonntag, 17.00 Uhr, gilt.