OMV leidet unter weiter fallendem Ölpreis

Die börsennotierte OMV hat im dritten Quartal weniger Öl und Gas produziert und verkauft als in den drei Monaten davor. Der stark gesunkene Ölpreis verursacht zudem Sonderkosten von voraussichtlich rund einer Milliarde Euro, so die OMV.

Von Juli bis September produzierte die OMV 292.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente/Tag) - nach 307.000 boe/d im Vorquartal und 311.000 boe/d im gleichen Quartal des Vorjahres. Weniger gefördert wurde vor allem in Rumänien und in Norwegen. Beides wird mit geplanten Wartungsarbeiten begründet. Verkauft wurde im dritten Quartal um sieben Prozent weniger als in den drei Monaten davor.

OMV Raffinerie

APA/Hans Klaus Techt

Der stark gesunkene Ölpreis sorgt für Sonderaufwendungen

Ölpreis halbierte sich in einem Jahr

Der Ölpreis hat seinen Abwärtstrend auch im abgelaufenen Quartal fortgesetzt - ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete in den vergangenen drei Monaten durchschnittlich 50,47 Dollar und damit nur noch halb so viel wie vor einem Jahr.

Der Gaspreis ist zwar kurzfristig ebenfalls leicht zurückgegangen, war aber übers Jahr betrachtet stabil: Vor einem Jahr hatte der durchschnittliche Gaspreis bei der Gashandelsplattform CEGH (Central European Gas Hub) 19,68 Euro pro MWh betragen, im dritten Quartal 2015 waren es 20,81 Euro.

OMV erwartet Ölpreiserholung für kommendes Jahr

Zwar erzielt die OMV durch den sinkenden Ölpreis deutlich geringere Erlöse, doch andererseits sinken dadurch auch die Kosten für den Eigenverbrauch der Raffinerien. Die OMV-Referenz-Raffineriemarge stieg gegenüber dem Vorquartal von 7,78 auf 7,84 Dollar pro Fass. Im dritten Quartal 2014 hatte sie nur 4,90 Dollar betragen. Der Auslastungsgrad der Raffinerien stieg zuletzt leicht von 92 auf 93 Prozent, war aber geringer als vor einem Jahr (97 Prozent).

OMV Bilanz 1. Halbjahr 2015

APA/Christina Uhl

Bereits im ersten Halbjahr drückte der Ölpreis auf den Umsatz

Für die kommenden Jahre erwartet die OMV eine Erholung des Ölpreises. Im kommenden Jahr soll der Brent-Preis auf 55 Dollar pro Fass steigen, 2017 auf 70 Dollar, 2018 auf 80 und 2019 auf 85 Dollar pro Fass, so die Annahme. Der Euro-Dollar-Wechselkurs wird für diesen Zeitraum bei 1,15 erwartet.

OMV will Gas Connect Austria teilweise verkaufen

Die OMV gab am Montag zudem bekannt, dass sie bis zu 49 Prozent ihrer 100-Prozent-Tochter Gas Connect Austria (GCA) verkaufen will. Es gebe bereits Investoren, die ihr Interesse an einer Beteiligung an der GCA bekundet hätten. Die Transaktion solle im Lauf des kommendes Jahres unterzeichnet werden.

„In Zeiten eines schwierigen Ölpreisumfelds ergreifen wir geeignete Maßnahmen, um unser Portfolio zu optimieren und auch den Cashflow sowie die Bilanz des Konzerns zu stärken“, begründete der zuständige Vorstand Manfred Leitner. Die GCA betreibt ein rund 900 Kilometer langes Erdgas-Hochdruckleitungsnetz in Österreich.

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