Hetze gegen Flüchtlinge: 18-Jähriger verurteilt

Weil er auf Facebook gegen Flüchtlinge gehetzt hatte, ist ein 18-jähriger Bursch am Montag in Wien vor Gericht gestanden. Er wurde zur Mindeststrafe von sechs Monaten Haft verurteilt, die ihm jedoch bedingt nachgesehen wurde.

Am 9. September setzte der 18-Jährige aus dem Bezirk Tulln ein Posting ab, in dem er Flüchtlinge als „Scheißdreck“ bezeichnete und empfahl, diese nach Auschwitz zu bringen. „Eine Schweinerei“, befand Richterin Daniela Zwangsleitner.

Dass die sechs Monate Haft nur bedingt ausgesprochen wurden, der 18-Jährige also nicht ins Gefängnis muss, begründete die Richterin damit, sie wolle dem Burschen nicht die Suche nach einer Lehrstelle erschweren bzw. verunmöglichen. Der Staatsanwalt war damit einverstanden, das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Posting „in Grant“ geschrieben

Er habe damals „a narrische Phase gehabt“, lautete die Verantwortung des jungen Mannes. Er sei zu Hause vor dem Fernseher gesessen und habe nebenbei auf Facebook eine Meldung über eine angeblich von Flüchtlingen vergewaltigte Frau entdeckt: „Da hab’ ich das halt reingeschrieben.“ Er sei schon „den ganzen Tag genervt“ gewesen, sein Posting sei „in meinem Grant“ zustande gekommen. Die Freundin des Jugendlichen hat übrigens serbische Wurzeln.