Fischers letztes Händeschütteln

Bundespräsident Heinz Fischer hat am Nationalfeiertag ein letztes Mal zum Tag der offenen Tür in die Hofburg geladen. Auch Bundeskanzler und Minister erwarteten Besucher. Abseits der Politik öffneten zahlreiche Museen bei freiem Eintritt.

„Servus“, „Wer seid’s ihr?“, „Welcome“, „Schön, dass Sie da sind“ - der Bundespräsident findet für jeden Besucher eine Begrüßungsvariation. Und auch die etlichen Gäste, die zwei Stunden lang zum Präsidenten strömen, kamen am Montag wieder aus zahlreichen Ländern, von der Schweiz bis Pakistan, von Vorarlberg bis Niederösterreich. Der Präsident genießt es, Ehefrau Margit steht ihm wie gewohnt zur Seite.

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Reportage von der Hofburg

Bundeskanzler gab sechs Stunden Autogramme

Auch das Bundeskanzleramt stand den Besucherinnen und Besuchern offen. Wo normalerweise wöchentlich die Regierungsriege zum Ministerrat einzieht, wurde am Nationalfeiertag Kasperltheater gespielt. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) gab indes sechs Stunden lang Autogramme und wurde auf etlichen Selfies verewigt.

„Junge aufstrebende Musiktalente aus Österreich“ hatte der Musikfonds der Republik ausgewählt, darunter das Streicherduo BartolomeyBittmann, das Gesangsquartett Chilli da Mur und das Folk-Rock-Ensemble DAWA.

Großer Andrang vor dem Parlament

Während Hofburg, Kanzleramt und diverse Ministerien erst im Laufe des Tages aufmachten, waren die Türen im Parlament bereits seit der Früh offen. Um 9.00 Uhr öffnete Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) gemeinsam mit ihren beiden Kollegen im Präsidium, Karlheinz Kopf (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ), die Türen des Hauses. Auch hier stand der Nationalfeiertag unter dem Zeichen des vor 60 Jahren beschlossenen Neutralitätsgesetzes. Aber auch die Sanierung des Parlaments sowie der Hypo-Untersuchungsausschuss waren Thema. Knapp 11.000 Besucher kamen ins Parlament und das Palais Epstein, hieß es von der Parlamentsdirektion.

Besucher der Leistungsschau amNationalfeiertag auf dem Wiener Heldenplatz

APA/Punz

Das Bundesheer präsentierte sich auf dem Heldenplatz

Das Bundesheer präsentierte sich auf dem Heldenplatz bei der traditionellen Leistungsschau - mehr dazu in Das Bundesheer am Heldenplatz und Bundesheer sucht Ersatz für Heldenplatz.

„Internationalfeiertag“ im Kino

Abseits davon fand der Nationalfeiertag auch in Theater und Kino statt. In der Roten Bar des Volkstheaters diskutiert die neue Intendantin Anna Badora gemeinsam mit Olaf Nicolai, Gestalter des Deserteursdenkmals auf dem Ballhausplatz, Rudi Friedrich vom deutschen Deserteursverein Connection e. V. und der Historikerin Heidemarie Uhl ab 21.00 Uhr unter dem Thema „Tag der Fahne/Tag der Flucht“ die Frage, wie unsere Gesellschaft heute mit Fahnenflüchtigen umgeht. Die Podiumsrunde folgt auf eine Vorstellung von Gerhard Fritschs thematisch analogem „Fasching“.

Zu einem „Internationalfeiertag“ lud indes die Viennale. Das Filmfestival zeigte im Gartenbaukino durchgängig Werke, die sich mit den Themen Flucht, Migration und Fremde beschäftigen. Das Spektrum für Filmfreunde reicht von Charlie Chaplins „The Immigrant“ bis Clint Eastwoods „Gran Torino“. Am Abend stehen mit Gerald Igor Hauzenbergers „Last Shelter“ und Jakob Brossmanns „Lampedusa im Winter“ zwei neue österreichische Dokumentarfilme zum Thema auf dem Programm, wobei der Reinerlös des „Internationalfeiertages“ an die Caritas und die Volkshilfe geht.

Ins Museum für den guten Zweck

Das mumok im MuseumsQuartier hielt am Nationalfeiertag für Besucher von 10.00 bis 19.00 Uhr offen, wobei neben regulären Führungen auch das Atelier als Mitmachstation geöffnet ist. Ein Teil der Eintrittserlöse geht dabei auch hier an die Caritas zugunsten von Flüchtlingen.

MUMOK in Wien

ORF.at/Sabine Koder

Im mumok findet das „Motion Space Lab“ statt

Die Österreichische Nationalbibliothek sowie Prunksaal, Esperanto-, Globen-, Literatur- und Papyrusmuseum hatten am Sonntag freien Eintritt und boten spezielle Führungen. Kostenlos kamen Interessierte am 26. Oktober auch wieder ins Heeresgeschichtliche Museum. Eintritt frei hieß es auch im Römermuseum, Uhrenmuseum, Wien Museum, im MAK, dem Architekturzentrum Wien, dem Pratermuseum und dem Museum für Volkskunde.

Heldenplatz Neue Burg

APA/Georg Hochmuth

Spezielle Führungen gibt es in der Österreichischen Nationalbibliothek

Auch die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste war für Kunstfreunde am Nationalfeiertag kostenlos geöffnet, wobei zwei Führungen durch die Sammlung offeriert wurden. Zumindest zu ermäßigten Konditionen kamen Interessierte ins Kunsthistorische Museum sowie ins Naturhistorische und ins Technische Museum.

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