Kunstwerke in Wien zu „Grabe getragen“

Junge Wiener Künstler haben Mittwochabend in der Innenstadt für großes Aufsehen gesorgt. Sie hatten Urnen, Särge und Kunstwerke zum Thema „Tod“ gestaltet und diese dann im Stephansdom zu „Grabe getragen“.

Es ist kein Mitglied der einstigen Herrscherfamilie verstorben - trotzdem ist am Mittwoch die Trauerkutsche der Habsburger vom Michaelerplatz zum Wiener Stephansdom gerollt. Gefeiert wurde ein „Fest für die junge Kunst“. Auf dem imposanten Gefährt wurden Werke aus heimischen Kreativwerkstätten transportiert.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Der Tod muss ein Wiener sein“

Ein besonderer Trauerzug samt Ausstellung sorgte am Mittwochabend in der Innenstadt für großes Aufsehen.

Kunstwerke im Dom „aufgebahrt“

Gestaltet wurden unter anderem Urnen und Särge. Die mitreisenden Kunst- und Kulturschaffenden versammelten sich am Ende des abendlichen Trauerzuges im Stephansdom. Im Dom waren die Kunstwerke „aufgebahrt“.

Der Startschuss für das Projekt „Accessoire Funeraire - Kunst der Bestattung“ fiel 2013. Initiiert wurde es vom österreichischen Kunstpreis „Red Carpet Art Award“ und der Bestattung Wien. Auch Landtagspräsidenten Harry Kopietz (SPÖ) wurde in einer Aussendung als Unterstützer genannt. Das Konzept solle jungen, aber auch etablierten Künstlern die Möglichkeit geben, sich mit den Themen Tod und Vergänglichkeit auseinanderzusetzen, hieß es.

Bepflanzte Urne

Weniger um Kunst als vielmehr um blühendes Leben nach dem Tod ging es bei jener Erfindung, mit der Martin Steiner reüssierte: Er hat mit seinem Start-up „Panta Rhei“ die laut eigenen Angaben erste bepflanzbare Urne der Welt entwickelt. Das Gewächs kann dabei durch die spezielle Konstruktion des Gefäßes über das Gießwasser auch Mineralstoffe aus der Asche des kremierten Verstorbenen aufnehmen.

Die Urne will Steiner in Kooperation mit Augarten Porzellan herstellen lassen - wobei er 50 Vorbestellungen braucht, bevor produziert wird. Als Startpreis nannte er 350 Euro, danach wird man mit rund 500 Euro rechnen müssen. „Das Wachstum der Pflanze soll die Erinnerungen an die verstorbene Person am Leben erhalten“, erklärt der Erfinder die Philosophie hinter seiner Idee. Wobei die Asche auf Wunsch auch komplett versiegelt werden kann und damit nicht mit dem Wasser in Berührung kommt.

Links: