Schlägerei am Fußballplatz wegen roter Karten
Als die Beamten kurz nach 15.30 Uhr auf dem Fußballfeld in der Vorarlberger Allee in Liesing eintrafen, seien rund 40 Personen auf dem Fußballfeld gewesen, die teilweise in hitzige Diskussionen verstrickt waren, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Sonntag gegenüber „Radio Wien“.
„Fehlentscheidungen des Schiedsrichters“
Es habe auch kleinere Rangeleien gegeben, die jedoch schnell geschlichtet werden konnten. Ein Großteil der involvierten Personen „war sich einig, dass der Auslöser einige Fehlentscheidungen des Schiedsrichters waren“, sagt Keiblinger. Der Spielleiter soll während des Spielverlaufs den Athleten des HSV insgesamt fünf rote Karten, drei während des Spiels und zwei danach, gezeigt haben.
Die Situation sei eskaliert, als der Schiedsrichter einem Spieler, der noch am Feld war, bereits nach Spielende eine rote Karte gezeigt haben soll. Es sei zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden gekommen. „Der Schiedsrichter hat uns gegenüber angegeben, dass er von dem Spieler niedergeschlagen wurde und sogar kurz das Bewusstsein verloren hätte“, sagt Keiblinger.
Widersprüchliche Aussagen
Der Spieler bestreite dies allerdings vehement. Er habe dem Schiedsrichter bloß die Rote Karte entreißen wollen. In dieser Richtung hätte sich auch der HSV-Trainer geäußert, sagt Keiblinger. Der 35-jährige Spieler wurde dennoch wegen Körperverletzung angezeigt, obwohl einige Zeugenaussagen widersprüchlich seien.
Es gebe jene, die die Aussage des Schiedsrichters bestätigen. Ebenso gebe es Zeugen, die gesehen haben wollen, wie sich der Schiedsrichter habe fallen lassen und nur simuliert habe. „Wir werden hier noch einige Befragungen durchführen müssen, um den Sachverhalt restlos klären zu können“, sagt Keiblinger.
Der vom österreichischen Bundesheer unterstützte Verein HSV Wien ist laut Statistik nicht für sein Fairplay bekannt. In der aktuellen Saison musste durchschnittlich bei jeder Partie ein Spieler vom Platz.