Stadt lässt Laubhaufen für Igel liegen

In den vergangenen Jahren ist die Igelpopulation in Wien stark zurückgegangen. Um den Igeln heuer mehr Möglichkeiten zum Überwintern zu bieten, lässt die Stadt Wien in den Außenbezirken nun gezielt Laubhaufen liegen.

Tausende Igel leben in den Gärten und Parkanlagen der Stadt. Laubsauger und Co. bedrohen jedoch ihren natürlichen Überwinterungsraum. Deshalb wurde ein Igelschutzprojekt, das im Vorjahr in der Donaustadt getestet wurde, nun auf weitere Außenbezirke ausgedehnt - mehr dazu in Neue Winterquartiere für Igel (wien.ORF.at; 23.11.2014).

Abtransport in Außenbezirken eingestellt

„Es war logisch und naheliegend, dass man das Laub zusammenrecht, aber nicht mehr abtransportiert, um den Igeln über den Winter eine Überwinterungsmöglichkeit zu bieten. Denn die fehlenden Laubhaufen sind der Hauptgrund für die stark zurückgehende Anzahl an Igeln in Wien“, so Initiator Christoph Käs vom Stadtgartenamt (MA 42) gegenüber Radio Wien.

Igel

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Die Stadt beobachtet die Igelpopulation in Wien

„Größtes Igelschutzprojekt der EU“

Laut Käs waren die Erfahrungen beim Projektstart in der Donaustadt ausschließlich positiv. „Es gab keine Anrainerbeschwerden, dass Laub herumliegt. Es gab auch keinen Vandalismus.“ Inzwischen wurde das Projekt auf elf Bezirke außerhalb des Gürtels ausgedehnt. „Es ist eine unglaubliche Fläche, die da zusammenkommt. Flächenmäßig ist es das größte Igelschutzprojekt der EU“, so Käs.

Arbeiter errichten einen Laubhaufen für Igel

ORF

In der Donaustadt werden seit dem Vorjahr Quartiere für Igel errichtet

Hilfe von Gartenbesitzern erwünscht

Gartenbesitzer können sich in den eigenen Grünflächen am Projekt beteiligen, indem sie das Laub auf einen Haufen zusammenrechen. Nicht nur Igel profitieren davon, sondern laut Käs auch Insekten: „Das ist der Grund, warum auf den Laubhaufen im Winter immer recht viele seltene Vogelarten sitzen – zum Beispiel Rotkehlchen oder Zaunkönig.“

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