Beatrixbrücke: Streit um Verkehrsberuhigung

Bei der Beatrixbrücke hat der dritte Bezirk mehrere Einbahnen umgedreht, um Schleichwege zu unterbinden. Die Geschäftsleute klagen nun über Umsatzeinbußen, Anrainer freuen sich über die Verkehrsreduktion.

1,5 Millionen Euro haben die ÖBB in die Sanierung der Beatrixbrücke gesteckt, die über die Schnellbahn-Stammstrecke führt. Sie verbindet die Rechte mit der Linken Bahngasse. Während der Umbauarbeiten gab es eine Totalsperre der Brücke - zur Freude der Anrainer, da dadurch der Verkehrslärm reduziert wurde.

Beatrixbrücke

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Die Beatrixbrücke im dritten Bezirk führt über die S-Bahn-Stammstrecke

Kein Schleichweg mehr

„Es hat viele Stimmen gegeben aus dem Reisnerviertel, die mich ersucht haben, die Sperre beizubehalten. Andere wieder haben gefragt, wann sie wieder geöffnet wird. Wir haben uns jetzt geeinigt und eine sehr gute Lösung gefunden“, sagte Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) gegenüber dem ORF Wien.

Mehrere Einbahnen in der Umgebung wurden deshalb umgedreht. Eine Durchfahrt von der Marxergasse zum Heumarkt ist nicht mehr möglich. Der früher stark genutzte Schleichweg durchs Wohngebiet ist somit Geschichte. „Es wirkt sich aus, es ist ruhiger geworden“, sagte eine Anrainerin. Eine andere Frau stimmt ihr zu: „Das ist sicher besser für unseren Kindergartenweg.“

Streit um verkehrsberuhigte Beatrixbrücke

Anrainer sind mit der neuen Verkehrsregelung zufrieden, Geschäftsleute klagen dagegen über Geschäftseinbußen.

„Ärgern uns sehr“

Die Unternehmer im betroffenen Reisnerviertel berichten hingegen von teils dramatischen Umsatzrückgängen. Ein Trafikant klagt über zwanzig Prozent Umsatzeinbruch, eine Floristin ist mit der neuen Lösung ebenfalls unglücklich: „Wir ärgern uns sehr und es sind auch viele Kunden unzufrieden. Man regt sich hier echt auf, das war wirklich unnötig.“

Zudem gibt es den Vorwurf, der Verkehr würde lediglich von einem Grätzel ins nächste verschoben werden. „Da muss man jetzt mit der Kirche ums Kreuz fahren“, so eine Anwohnerin. Im Bezirk verweist man jedoch auf den einstimmigen Beschluß der Verkehrskommission. In einem halben Jahr sollen die Verkehrsmaßnahmen überprüft werden.