Streit bei Würstelstand: Mann brüllte NS-Parolen

Ein 22-Jähriger hat in der Früh des Heiligen Abends bei einem Würstelstand am Alsergrund eine Gruppe beschimpft sowie einen 24-Jährigen aus der Gruppe angegriffen und verletzt. Dieser setzte sich mit einem Teleskopschlagstock zur Wehr.

„Laut Zeugenaussagen fing ein alkoholisierter 22-Jähriger um 6.45 Uhr völlig grundlos einen Streit mit ebenfalls alkoholisierten Gästen eines Würstelstands in der Alser Straße an“, sagte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Der Mann attackierte schließlich einen 24-Jährigen, der dadurch leicht verletzt wurde.

Der 24-Jährige setzte sich mit einem Teleskopschlagstock, trotz aufrechten Waffenverbots, zur Wehr und verletzte seinen Kontrahenten am Kopf. Der 22-Jährige flüchtete daraufhin, wurde aber in der Kochgasse von Polizisten mit einer stark blutenden Wunde gestellt.

Streit bei Würstelstand eskalierte. Teleslkopschlagstock wurde sichergestellt

LPD Wien

Polizei stellte Teleskopschlagstock sicher

„Kämpfer für die arische Rasse“

„Anstatt sich jedoch helfen zu lassen, versuchte der 22-Jährige einem Polizisten einen Faustschlag ins Gesicht zu versetzen. Der Beamte konnte knapp ausweichen. Während seiner Festnahme schrie der Mann diverse nationalsozialistische Parolen“, sagte Pölzl.

Unter anderem meinte er, er sei ein „Kämpfer für die arische Rasse“. Im Krankenhaus erklärte er, dass er sich „nur von einem arischen Arzt“ untersuchen lassen wolle. Er wurde nach dem Verbotsgesetz und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt angezeigt. Pölzl zufolge war er bisher nicht in Zusammenhang mit NS-Wiederbetätigung aufgefallen.

Warum er den 24-Jährigen attackierte, war am Christtag noch unklar. Die Polizei konnte bisher nicht eruieren, ob es möglicherweise um einen Hass des 22-Jährigen auf Homosexuelle gegangen sein könnte. Seine Einvernahme war bisher nicht möglich. Beide Männer wurden in ein Spital gebracht. Der 24-Jährige wurde nach dem Straf- und Waffengesetz angezeigt.