Silvesterpfad: 500 Polizisten in City

Angesichts einer in der Vorwoche eingegangenen Terrorwarnung setzt die Wiener Polizei zu Silvester allein in der Innenstadt 500 Beamte ein. Die Warnung gilt allerdings weiter als wenig konkret.

Hunderttausende Menschen werden auf dem Silvesterpfad in der Innenstadt erwartet - mehr dazu in „Handyfeuerwerk“ auf Silvesterpfad. Allein in der „Kernzone“, also in der Innenstadt, würden mehr als 500 Einsatzkräfte unterwegs sein, kündigte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Mittwoch an. „Die Einsatzkräfte sind instruiert worden, auf besondere Situationen zu achten, auf bestimmte Arten von Gegenständen und Verhaltensweisen - vor allem dort, wo größere Personengruppen unterwegs sind“, sagte Hahslinger.

Polizisten in Wiener Innenstadt

APA/Hans Punz

Polizisten in Wiener Innenstadt

Die Wiener Polizei setzt auch Kräfte des Einsatzkommandos Cobra und der WEGA ein, dazu zivile Spezialkräfte unter anderem vom Verfassungsschutz, wie der Sprecher erklärte. 250 Uniformierte aus anderen Bundesländern werden die Wiener Polizei unterstützen - mehr dazu in Mehr Polizei für Silvesterpfad.

Große Rucksäcke auf Silvesterpfad eher schlecht

Besuchern des Silvesterpfades wird geraten, „nur unbedingt notwendige Behältnisse“ mitzunehmen. Wer einen großen Rucksack herumschleppt, muss mit Kontrollen rechnen. Getränkeflaschen sollten auf jeden Fall zu Hause oder im Hotel bleiben, sagte Hahslinger.

Verstärkten Streifendienst wird es zu Silvester auch außerhalb der Innenstadt geben. Besonderes Augenmerk werde die Polizei auf neuralgische Orte, also etwa Verkehrsknotenpunkte, legen, kündigte Hahslinger an.

Terrorwarnung „wenig konkret“

Die zu Weihnachten eingelangte Terrorwarnung ist nach wie vor wenig konkret. In der Nachricht eines laut Polizei „befreundeten“ Geheimdienstes sind sieben Namen potenzieller Attentäter genannt, von denen nach wie vor nicht bekannt ist, ob sie real existierenden Personen zuordenbar sind. Weitergehende Hinweise gibt es nicht.

Die Ermittlungen der Polizei wegen einer möglichen Verletzung des Amtsgeheimnisses haben bisher kein Ergebnis gebracht. Konkret wird geprüft, ob gesetzeswidrig interne Informationen zur jüngsten Terrorwarnung an Medien weitergegeben wurden - mehr dazu in Terrorwarnung: Amtsgeheimnis verletzt?.

Keine Auswirkung auf Besucherzahlen erwartet

Dass wegen der Terrorwarnung weniger Besucher zu Silvester nach Wien kommen, erwartet der Veranstalter des Silvesterpfads, Stadt Wien Marketing, nicht. „Danach, was ich bis jetzt gehört habe, habe ich nicht den Eindruck“, sagte Geschäftsführer Michael Draxler am Mittwoch auf APA-Anfrage. Auch die Buchungslage in der Stadt deutet nicht darauf hin - mehr dazu in Wien zu Silvester ausgebucht. Im Vorjahr feierten rund 620.000 Menschen den Jahreswechsel am Silvesterpfad.

Was die Terrorwarnung anbelangt, betonte Draxler, dass man das Pfad-Personal instruiert habe, bei Kontrollen von Taschen besonders sensibel umzugehen. „Denn aufgrund der jetzigen Situation könnten manche Leute anders reagieren als in den vergangenen Jahren“, meinte Draxler. Gemäß der Hausordnung finden Taschenkontrollen bereits seit Jahren statt und dienen dem Aufspüren verbotener Pyrotechnik.

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