Technisches Museum: Neues Online-Archiv

Das Technische Museum stellt nur fünf Prozent seiner Sammlung aus, der überwiegende Teil lagert in Depots. Das Museum öffnet nun seine Objekt- und Archivdatenbank und macht damit 160.000 Datensätze online zugänglich.

Von der Dampfmaschine bis zur Glasaugensammlung - alles wird gezeigt. Denn seit 2002 läuft eine Generaldepotinventur, „um die Schätze des Technischen Museums zu heben und zu erschließen“, sagte Direktorin Gabriele Zuna-Kratky. Rund 90 Prozent der gesamten Bestände seien in einer gewissen Grundqualität erfasst, also mit Inventarnummer, Foto(s), Maßen, etc., sagte Helmut Lackner, wissenschaftlicher stellvertretender Geschäftsführer des Museums. Insgesamt sind rund 160.000 Datensätze via Internet zugänglich.

Technik-Schätze aus vergangenen Zeiten

Viele davon sind auch bereits wissenschaftlich bzw. feinerfasst, also mit ausführlicher Beschreibung, präziser Datierung, ausführlicher Beschlagwortung, hochwertigen digitalen Fotos, und vielem mehr. Dazu zählen über 20 Sammlungsgruppen, etwa mit 1.400 Apotheken-Gefäßen, 20 Dampfmaschinen, Hunderten Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg, 90 Klavierinstrumenten, 90 Spielzeugrobotern oder 50 Toastern.

In einem der drei Depots in Wien, dem denkmalgeschützten ehemaligen Zeiss-Werk auf einem Kasernen-Gelände in Penzing, lagern etwa verschiedene Sammlungen, die im Laufe der Zeit dem Technischen Museum eingegliedert wurden. Reihe um Reihe finden sich dort in riesigen Kartons, in Regalen mit Tüchern staubgeschützt oder in Archivladen etwa Bestände des früheren Gewerbehygienischen Museums oder des 1806/07 von Franz I. initiierten Fabriksproduktenkabinetts.

Erweiterungen für Datenbank

Auf über 2.000 einheitlich gestalteten Mustertafeln wurden in letzterem Produkte von Fabriken aus den Kronländern, aber auch - als Vorbild für die Produzenten in der Monarchie Produkte wie englische Uhrenketten oder türkische Kappen - präsentiert, von Strümpfen über Möbelbeschläge bis zu Knöpfen. In der Musiksammlung finden sich nicht nur Klaviere, sondern auch Werkzeuge von Instrumentenbauern, alle Produktionsschritte der Okarina-Herstellung oder Hunderte Notenrollen für selbstspielende Instrumente.

Von der Jonglierball- bis zur Glasaugensammlung des Technischen Museums kann man nun also die Online-Datensätze einsehen, wobei Zuna-Kratky hofft, „dass dies keine Einbahnstraße ist: Interessierte Menschen, die über Objekte gut Bescheid wissen, die ähnliche Objekte haben, die Bedienungsanleitungen oder Geschichten dazu haben, können sich bei uns melden, damit diese Datenbank immer besser wird“.

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