12.000 Arbeitsstunden für Opernball

Seit Dienstagfrüh sind in der Staatsoper die Aufbauarbeiten für den Opernball im Gang. Bis zur Generalprobe am Mittwoch muss die Verwandlung in einen Ballsaal abgeschlossen sein, 12.000 Arbeitsstunden werden absolviert.

„Wir sind heuer mehr als in der Zeit“, freute sich Walter Renner von den Bundestheatern. Trödeln dürfen die Arbeiter dennoch nicht: Am Mittwochabend bei der Generalprobe muss die Verwandlung der Oper abgeschlossen sein. „Insgesamt sind es mehr als 12.000 Arbeitsstunden“, sagte Renner.

100 Transporte notwendig

Der Organisation half heuer vor allem das warme Wetter. Besonders der Antransport der Bühnenlogencontainer kann sich bei Schneefall schwierig gestalten. Diese werden - ebenso wie die Parkettböden und diverse Verkleidungselemente - in einem Depot im niederösterreichischen Petronell aufbewahrt und extra für die Ballveranstaltung herbeigekarrt. Dafür sind rund 100 Tiefladertransporte notwendig.

Die Umbauarbeiten sind jedes Jahr prinzipiell gleich. Im Inneren der Oper wird als erstes das Parkett aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wird darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereit steht. Parallel werden die Bühnenlogen errichtet. Bis 23.00 Uhr sollten die groben Arbeiten abgeschlossen sein. Heuer kommen durch die allgemeine Gefährdungslage nach den Terrorattentaten in Europa aber auch noch verschärfte Sicherheitsvorkehrungen hinzu.

Bereits aufgebaut wurde die Foto-Ausstellung im Marmorsaal mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom ersten Opernball nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem sind auf großen Tafeln am Saaleingang, die Namen der Debütanten der Tanzveranstaltung im Jahr 1956 aufgelistet.

Umbau für Opern- und Rosenball

Mit dem Opernball steht der Höhepunkt der Ballsaison bevor, die Staatsoper wird zu einem riesigen Ballsaal.

Idee von Tanzlehrer Elmayer

Die Idee, die verschiedenen Ebenen der Staatsoper zu einem einzigen Tanzparkett umzubauen, hatte übrigens der legendäre Tanzlehrer Willy Elmayer. Von Anfang an störte Elmayer, dass Bühne und Zuschauerraum nicht nur durch den Orchestergraben getrennt, sondern auch verschieden hoch waren. „Daher mein Vorschlag: Warum nicht ein einziges, überdimensioniertes Tanzparkett schaffen?“

Nachdem er mit diesem Plan jahrelang auf Granit gebissen hatte, gaben die Bundestheater kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges plötzlich grünes Licht. „Ich aber konnte mich jetzt so richtig austoben“, schrieb der Tanzlehrer in seinen Memoiren „Vom Sattel zum Tanzparkett“ (K&S Verlag). Diesem Konzept ist man im Großen und Ganzen bis heute treu geblieben.

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