Mutmaßlicher Vergewaltiger: Bereits zehn Opfer

Nach der Festnahme eines 22-jährigen mutmaßlichen Vergewaltigers in Wien werden immer mehr Opfer bekannt. Bisher wurden dem Mann laut Polizei zehn Taten zugeordnet, davon eine Vergewaltigung und neun Versuche.

Im Zuge der Ermittlungen habe die Polizei in den vergangenen beiden Tagen auch ältere Fälle mit unbekannten Tätern aufgerollt, so Polizeisprecher Christoph Pölzl gegenüber Radio Wien. „Man hat dann die Opfer dem mutmaßlichen Täter gegenübergestellt, und sieben davon haben ihn eindeutig wiedererkannt“, so Pölzl.

Fotos des Verdächtigen

LPD Wien

Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer, sich zu melden

Die Taten ereigneten sich laut Polizei zwischen November 2015 und Februar 2016, die Opfer sind zwischen 15 und 54 Jahre alt. Neben neun versuchten Vergewaltigungen wird dem Mann auch eine vollendete zur Last gelegt: Am 11. Dezember soll er eine 15-Jährige in Wien-Leopoldstadt gegen 18.30 Uhr bis zu ihrem Wohnhaus verfolgt und sie danach im Stiegenhaus vergewaltigt haben.

Polizei sucht weiter nach Opfern

Aufgrund der Veröffentlichung der Fahndungsfotos habe sich zudem ein weiteres Opfer gemeldet, jedoch gleich wieder aufgelegt, so Pölzl. Die Polizei bittet alle Opfer, sich zu melden: „Nur so kann der Täter zur Verantwortung gezogen werden“, sagte Pölzl und betonte, dass die Einvernahmen behutsam durchgeführt würden und der Täter die Opfer bei einer Gegenüberstellung nicht sehen könne. Hinweise werden vertraulich behandelt und vom Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310/33310 oder 33800 (Journaldienst) entgegengenommen.

Verdächtiger gibt Berührungen zu

Die Polizei nahm den Verdächtigen am Montagabend in einer Wohnung in Wien-Leopoldstadt fest, nachdem die Beamten ihn auf Fotos wiedererkannt hatten. Die Polizei veröffentlichte Bilder des Mannes, um weitere mögliche Opfer zu finden - mehr dazu in Mutmaßlicher Vergewaltiger festgenommen.

Fotos des Verdächtigen

LPD Wien

Zehn Taten werden dem 22-Jährigen zur Last gelegt

Der Verdächtige gestehe mittlerweile ein, Frauen möglicherweise berührt zu haben, dabei sei er alkoholisiert gewesen, so Pölzl. Die Vergewaltigungsvorwürfe weise der Verdächtige jedoch zurück, die Opfer würden sich vertun, an den Tatorten sei er nur zufällig gewesen. Dann wieder meinte er gegenüber den Ermittlern: „Ich wollte nur spielen und Spaß haben.“ Der Mazedonier befindet sich in Haft. Offiziell gemeldet war der 22-Jährige in Wien nicht, er lebte als U-Boot in der Stadt.

Hilfe für vergewaltigte Frauen und Mädchen

Der Frauenberatung berät Opfer sexueller Gewalt gratis und auf Wunsch anonym. Auch Angehörige und Bezugspersonen können sich an den Verein wenden. Für Betroffene, die Anzeige erstatten, gibt es eine kostenlose Prozessbegleitung. Telefon: 01/532 22 22

24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71 71 9

Frauen auf Heimweg verfolgt

Am 4. Jänner soll der Mann gegen Mitternacht ein 16-jähriges Mädchen bis in eine Hauseinfahrt in der Nähe der Podlahagasse in der Donaustadt verfolgt haben. Laut Polizei stieß er sie zu Boden, hielt ihr den Mund zu und griff ihr in die Hose. Die 16-Jährige konnte sich jedoch zur Wehr setzen und flüchten.

Am 21. Jänner soll er dann in der Nähe der Eibengasse, ebenfalls in Wien-Donaustadt, eine 24-Jährige gegen 23.00 Uhr bis zu einem Wohnhaus verfolgt haben. Im Stiegenhaus bedrängte er sie. Ihr Freund kam jedoch rechtzeitig hinzu, woraufhin der Verdächtige laut Polizei flüchtete. Am 2. Februar soll er gegen 22.45 Uhr erneut eine junge Frau verfolgt haben, dieses Mal in Wien-Leopoldstadt: Laut Polizei stieg er mit der 18-Jährigen in einem Wohnhaus in der Vorgartenstraße in den Lift, hielt ihr den Mund zu und griff ihr unter den Rock. Durch lautes Schreien konnte sie ihn in die Flucht schlagen.