Sommer lässt „Königin der Orchideen“ blühen

Der heiße Sommer 2015 beschert dem Botanischen Garten der Uni Wien eine Premiere: Die „Königin der Orchideen“, wie die Art Grammatophyllum speciosum auch genannt wird, blüht dort nach fünf Jahren zum ersten Mal.

Grammatophyllum speciosum gilt als größte und schwerste Orchideenart. Sie bildet immer neue Bulben, die verdickten Teile der Sprossachse, aus und kann so beträchtliche Ausmaße erreichen. Die dicksten Sprosse werden bis zu fünf Meter lang, Blütenstände erreichen Längen von bis zu drei Meter.

Grammatophyllum speciosum

Manfred Speckmaier

Grammatophyllum speciosum im Botanischen Garten der Uni Wien

Aphrodisierende Wirkung

Alte Sprosse werfen ihre Blätter nach und nach ab, bleiben aber noch lange als Speicherorgane der Pflanze erhalten. In der Londoner Kristall-Palast-Ausstellung wurde 1851 ein Exemplar dieser Art gezeigt, das zwei Tonnen wog.

Veranstaltungshinweis:

Internationale Orchideen- und Tillandsienschau, Blumengärten Hirschstetten, 20.2. bis 28.2., Quadenstraße 15, Donaustadt

Die Gattung Grammatophyllum umfasst nur einige wenige Arten, die alle im malaiischen und polynesischen Raum vorkommen. Einige Arten werden dort in der Volksmedizin genutzt, auch eine aphrodisierende Wirkung wird ihnen zugeschrieben.

Grammatophyllum speciosum

Manfred Speckmaier

Die wird bei der Internationalen Orchideen- und Tillandsienschau in den Glashäusern der Blumengärten Hirschstetten zu sehen sein

Heißer Sommer für Blühtrieb verantwortlich

Nach Einschätzung der Experten dürfte der heiße Sommer 2015 wesentlich dafür verantwortlich sein, dass die Pflanze nun einen derzeit 1,5 Meter langen Blühtrieb mit zehn Zentimeter großen Blüten gebildet hat. „Die Ausbildung eines derart großen Blütentriebs bedarf einer langen Vorlaufzeit, während der die Kulturbedingungen optimal sein müssen“, so Manfred Speckmaier, Orchideenexperte im Botanischen Garten und Präsident der Wiener Orchideengesellschaft.

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