BAWAG zahlt erstmals Dividende

Die BAWAG schüttet erstmals seit der Übernahme durch Cerberus Dividenden an die Aktionäre aus. Generaldirektor Byron Haynes kündigte eine Straffung bei den Filialen an, er bestritt ein Abbauprogramm bei den Mitarbeitern.

In den vergangenen Jahren sank die Zahl der Mitarbeiter um 750, von 4.509 im Jahr 2012 auf 3.753 Beschäftigte im Jahr 2015. Mit der Expansion der Online-Tochter easybank nach Deutschland will die BAnk weiter wachsen. Mit der „digitalen Transformation“ wird laut Haynes eine weitere „Rekonfiguration“ der Filialen kommen. Ob das zu Schließungen von Filialen oder Abbau von Mitarbeitern führen wird, wollte er im Rahmen der Bilanzpressekonferenz nicht kommentieren.

Die BAWAG hat in Österreich über 1,6 Millionen Privatkunden, gemeinsam mit der Post werden über 480 Filialen betrieben. Der Marktanteil liegt in Österreich bei Girokonten bei 17 Prozent, bei Konsumkrediten bei zehn Prozent und bei Kundeneinlagen bei acht Prozent. Haynes bezeichnete Österreich als „Kernmarkt“, wichtige Märkte außerhalb Österreichs seien Deutschland, Frankreich und Großbritannien: „Wir haben kein Exposure zur Heta, Russland, China und Osteuropa.“

BAWAG PSK Generaldirektor Byron Haynes

APA/Hans Klaus Techt

Byron Haynes sieht eine weitere „Rekonfiguration“ der Filialen

BAWAG zahlt erste Dividende

2007 wurde die BAWAG vom US-Fonds Cerberus übernommen. Mittlerweile hält Cerberus 52 Prozent, 40 Prozent sind im Besitz der Golden Tree Asset Management LP. Die restlichen Anteile werden von verschiedenen in- und ausländischen Minderheitsaktionären gehalten.

Eine Auflage der EU für die (wiederholt gewährte) Staatshilfe war ein jahrelanger Dividendenverzicht. Mit der Rückzahlung des letzten Staatsgelds 2014 waren die letzten Dividendenbeschränkungen gefallen. Jetzt werden daher 325 Millionen Euro für die vorwiegend amerikanischen Aktionäre lockergemacht. Geld aus dem Geschäftsjahr 2015, für das die BAWAG am Donnerstag die eigenen Erwartungen übertroffen sah.

Laut Bilanz stieg der Nettogewinn 2015 um mehr als ein Viertel (um 25,5 Prozent) auf 417,9 Mio. Euro. Auch das Retailgeschäft (Privatkunden und kleine Firmen) habe zu dem Anstieg beigetragen. Dank deutlich gesunkenen Zinsaufwendungen gab es auch ein Plus im Zinsgeschäft. Beim operativen Gewinn wurde ein Zuwachs um 15,6 Prozent ausgewiesen, auch gab es wieder Bewertungsgewinne. Die Risikokreditrisikokosten sind fast halbiert worden. Für das laufende Jahr 2016 hat sich die Bank einen Nettogewinn von mehr als 450 Mio. Euro vorgenommen.

Sparten und Beteiligungen verkauft

Im Geschäftsjahr 2015 verkaufte die BAWAG PSK wieder Sparten und Beteiligungen. Ein größerer Deal war der Verkauf der Fondsgesellschaft BAWAG PSK Invest an den Vermögensverwalter Amundi. Der Verkauf der Malta-Banktochter an eine kanadische Investmentfirma wurde paktiert. Im Oktober kaufte die BAWAG der ÖVAG-Bad-Bank die frühere Volksbanken Leasing ab.

Links: