Wakeboard-Unfall: Kein Prozess

Vorigen Sommer ist einer Frau am Wakeboard-Lift auf der Donauinsel ein Arm abgerissen worden - nun hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Liftbetreiber eingestellt. Ein Gutachten spricht von einem Fahrfehler der Frau.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch einen Bericht der Zeitung „Heute“ (Mittwoch-Ausgabe). „Nach Analyse der vorliegenden Unterlagen schreibe ich den gegenständlichen Unfall einem Fahrfehler des Unfallopfers zu“, erklärte der Sachverständige laut den Angaben in einem Gutachten, das die Staatsanwaltschaft Wien in Auftrag gegebenen hatte. Ein Fehler im Betrieb der Liftanlage liege dem Unfall und der Verletzung des Opfers nicht zugrunde, hieß es weiter.

Wakeboard-Lift auf der Neuen Donau

APA/Herbert Neubauer

Der Wakeboard-Lift auf der Neuen Donau

Rechter Unterarm abgetrennt

Der Unfall passierte am 26. Juli des Vorjahres zu Mittag. Die damals 41-jährige Ärztin hatte sich mit dem Lift über die Donau ziehen lassen, als sich das Liftseil um ihren Arm wickelte und diesen zwischen Ellbogen und Handgelenk abtrennte. Zwei Passanten zogen die Frau aus dem Wasser, der Arm konnte nicht mehr angenäht werden - mehr dazu in Wakeboard-Unfall: Lift weiter in Betrieb.

Der Lift wird für die aktuelle Saison am 1. Mai in Betrieb gehen. Es sei nicht geplant, die Sicherheitsbedingungen zu ändern, so Gerold Beneder, Anwalt des Betreibers, gegenüber Radio Wien. Wer sich am Lift korrekt verhalte, habe kein Sicherheitsrisiko, sagte Beneder. Der Unfall tue dem Betreiber leid, es habe jedoch jede Sportart ein gewisses Risiko. Die Frau habe davor sogar einen eigenen Kurs auf der Anlage absolviert.

Staatsanwaltschaft prüft Fortführung

Nach dem Unfall war der Lift von der Stadt Wien für zehn Tage gesperrt worden, was für Streit sorgte - mehr dazu in Nach Unfall: Wakeboard-Lift wieder geöffnet. Die Angelegenheit wolle man nun aber auf sich beruhen lassen, so Beneder. Das Verfahren gegen den Liftbetreiber wurde laut Staatsanwaltschaft bereits am 12. Jänner eingestellt. Die inzwischen 42-jährige Frau wollte diese Einstellung jedoch nicht hinnehmen und stellte am 15. Februar einen Antrag auf Fortführung. Dieser Antrag wird laut Staatsanwaltschaft geprüft, mit einer Entscheidung sei in den nächsten Wochen zu rechnen.

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