ÖBB: Cateringvertrag vorzeitig aufgelöst

Der Caterer Do & Co macht seine Drohungen wahr und löst den Vertrag seiner Tochter „Henry am Zug“ mit den ÖBB „aus wichtigem Grund“ frühzeitig auf. Die ÖBB suchen bereits nach einem Nachfolger.

„Die Leistungen für das Zugcatering werden nur mehr befristet zum Zwecke der Ermöglichung eines geordneten Übergangs auf ein Nachfolgeunternehmen erbracht“, teilte Do & Co am Mittwoch mit.

Vertrag hätte bis 2017 laufen sollen

Der Cateringvertrag zwischen ÖBB und „Henry am Zug“ wäre eigentlich bis Anfang 2017 befristet gewesen. Die Mitarbeiter hatte Do & Co per April 2012 von der Vorgängerfirma e-express übernommen, nachdem das Unternehmen die Ausschreibung für die Verpflegung in den ÖBB-Zügen gewonnen hatte - mehr dazu in Ab sofort neues Catering bei ÖBB.

Koch, Attila Dogudan und Christian Kern im Zug

ÖBB/Zenger

Do-&-Co-Chef Attila Dogudan und ÖBB-Chef Christian Kern vor vier Jahren

Verletzungen der Arbeitszeitregelung

Nachdem es bei „Henry am Zug“ zu Verletzungen der Arbeitszeitregelung gekommen sein soll und dadurch eine Verwaltungsstrafe von 1,3 Mio. Euro drohte, hatte der Chef von Do & Co, Attila Dogudan, zuletzt offengelassen, ob er seinen mit Jahresanfang 2017 auslaufenden Cateringvertrag mit den ÖBB verlängern wird.

Für den 8. April war ein Treffen zwischen Gewerkschaftsvertretern und Dogudan geplant. „Henry am Zug“ erzielte laut FirmenCompass im Geschäftsjahr 2014/15 mit 408 Mitarbeitern einen Umsatz von 20,3 Mio. Euro. Der Gewinn lag bei 161.000 Euro - mehr dazu in Do & Co droht Millionenstrafe.

„Keine Beeinträchtigungen für Kunden“

Die ÖBB-Personenverkehrs AG pocht auch nach der vorzeitigen Vertragsauflösung durch Do & Co darauf, dass sie mit der Do-&-Co-Tochter „Henry am Zug“ einen aufrechten Vertrag hat, der bis 2017 läuft. „Unabhängig von den aktuellen Entwicklungen haben wir bereits eine Neuausschreibung gestartet“, so ÖBB-Pressesprecherin Sonja Horner am Mittwochabend in einer schriftlichen Stellungnahme.

Eine Neuausschreibung des Zugcaterings sei zwingend notwendig gewesen, da der aktuelle Vertrag auslaufe und die ÖBB europaweit ausschreiben müssten. „Aufgrund der langen Vorlaufzeiten bei EU-weiten Ausschreibungen wurde im März 2016 dieser neue Vergabeprozess, gestartet“, so Horner. Für eine Nachfolge sei somit alles geregelt. „Wichtig ist uns festzuhalten, dass es keine Beeinträchtigungen für unsere Kunden geben wird“, betonte die ÖBB-Sprecherin.

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