Unangenehmer Geruch in Wien

In weiten Teilen Wiens war am Donnerstag ein unangenehmer Geruch bemerkbar, bei der Feuerwehr sind zahlreiche Beschwerdeanrufe eingegangen. Grund für den Geruch sind Wartungsarbeiten der OMV in Schwechat.

Laut Feuerwehr bestand keine Gesundheitsgefahr. Meldungen über den Geruch langten bei der Feuerwehr aus verschiedenen Bezirken ein. „Es gab keine Gesundheitsgefährdung, die Wahrnehmung kam aufgrund des Wetters zustande“, sagte Christian Feiler, Sprecher der Berufsfeuerwehr Wien, gegenüber Radio Wien. Da kein Wind wehte, konnte sich der Geruch nahezu in ganz Wien ausbreiten.

„Es sind einfach Duftstoffe, die bei der Produktion mitanfallen“, erklärte Feiler. Exakt vor zwei Jahren gab es in Wien einen Feuerwehrgroßeinsatz wegen ebendiesem Geruch. Dieses Mal hatte die OMV die Feuerwehr vorgewarnt.

Arbeiter bei OMV in Schwechat

ORF

Arbeiten bei der OMV haben die Geruchsbelästigung ausgelöst

OMV: Keine Gefahr für Bevölkerung

„Alle fünf Jahre müssen wir die Raffinerie reinigen, die Produktion muss eingestellt werden, und alles wird überprüft. Beim Öffnen der Anlagen entsteht quasi der Geruch, den man auch vom Tanken kennt. Jetzt ist das Wetter besonders schön, sodass sich offensichtlich eine Wolke gebildet hat, die Richtung Stadt gezogen ist“, sagte Johannes Vetter, Kommunikationschef der OMV, gegenüber Radio Wien.

„Es gibt keine Gefahr für die Bevölkerung, und wir hoffen, dass sich das in den nächsten Tagen beruhigen wird. Die Arbeiten sind für einen Monat angesetzt, so lange muss es aber überhaupt nicht riechen. In den nächsten Tagen können zwar wieder Gerüche entstehen, aber man muss nicht grundsätzlich wochenlang damit rechnen“, so Vetter.

In einer schriftlichen Stellungnahme hatte die OMV zuvor festgehalten, dass „bei manchen Arbeitsschritten - vor allem während des Abfahrens der Anlagen (wenn die Ölzufuhr gestoppt wird, Anm.) - Geruchsentwicklung leider unvermeidbar“ ist. „Dort, wo es möglich ist, haben wir unser Außerbetriebnahme- und Reinigungsprozedere auf Geruchsminimierung optimiert“, hieß es.

Benzingeruch in der Luft

Viele Wiener haben sich über strengen Benzingeruch in der Luft gewundert. Der Grund: ein Frühjahrsputz bei der OMV.

Wartung kostet rund 40 Mio. Euro

Die OMV hatte die Wartung und Inspektion der Raffinerie in Schwechat für April angekündigt. Kosten von 40 Mio. Euro wurden dafür genannt. Einen Ausfall bei der Treibstoffproduktion werde es nicht geben, da man die Produktion zuvor erhöht habe, um den Stillstand im April zu kompensieren, hieß es.

Rund die Hälfte der Anlagen der Raffinerie wird einen Monat lang außer Betrieb sein. Der „Turnaround“ - Reinigung, Inspektion und Wartung von Anlagenteilen - erfolgt alle sechs Jahre und ist gesetzlich vorgeschrieben. Heuer ist der Kraftstoffbereich an der Reihe, 2017 folgt der Petrochemiebereich. Während der Arbeiten werden 2.500 zusätzliche Fachkräfte auf dem Gelände sein.

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