Staatsoper: Fünf Premieren, Domingo-Jubiläum

In der Wiener Staatsoper werden in der Saison 2016/17 fünf Premieren stattfinden. Placido Domingo feiert im Mai 2017 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum in Wien. Zur Auslastung zeigte sich Direktor Dominique Meyer positiv: „Es geht uns gut.“

Beim Blick auf die Zahlen blieb Meyer am Mittwoch bei der Präsentation des Spielplans für die Saison 2016/17 bei seiner positiven Einschätzung des Vorjahres: „Ich will nicht arrogant sein, aber: Es geht uns gut.“ Der Eigendeckungsgrad liege um die 45 Prozent und damit hoch. Zugleich sei bei den Kartenpreisen derzeit eine Grenze erreicht: „Wenn uns Karten überbleiben, sind es immer die teuersten - das ist ein klares Zeichen.“

„Wenn wir weiter nach oben gehen mit den Preisen, laufen wir Gefahr, die Beziehung der Bevölkerung zur Oper zu zerstören“, so Meyer. Die Einnahmen stiegen bis zum 4. April im Vorjahresvergleich leicht von 23,727 Mio. Euro auf 23,951 Mio. Euro. Die Zahl der Besucher wuchs ebenso leicht von 411.515 auf 411.827 - wobei die hier höhere Zahl an Vorstellungen mitbedacht werden muss, was den Durchschnittsbesuch von 2.047 pro Vorstellung auf 2.019 sinken ließ.

Dominique Meyer

APA/Hans Klaus Techt

Dominique Meyer versicherte, dass die Kartenpreise nicht erhöht werden

Einnahmen pro Vorstellung gesunken

Die Sitzauslastung sank geringfügig von 99 auf 98,51 Prozent gesamt. Im Opernbereich ging diese von 99,47 auf 98,82 Prozent zurück, in der Ballettsparte von 98,52 auf 97,7 Prozent. Und schließlich sanken auch die Einnahmen pro Vorstellung etwas von 118.044 Euro auf 117.405 Euro. Dies liege nicht zuletzt an der Einberechnung der Kinderoper, die geringere Einnahmen lukriere, so Meyer.

Die Auslastung im Vergleich zu anderen Häusern sei enorm, betonte der Staatsopernchef, aber die wirtschaftliche Gesamtlage bleibe natürlich schwierig. „Wenn ich am Morgen die Zahl von 100 Prozent Auslastung bekomme, mache ich nicht gleich auf Tarzan“, schlug sich Meyer symbolisch auf die Brust.

Staatsoper-Premieren 2016/17: „Armide“ von Christoph Willibald Gluck (Dirigent: Marc Minkowski), „Falstaff“ von Giuseppe Verdi (Dirigent: Zubin Mehta), „Il Trovatore“ von Giuseppe Verdi (Dirigent: Marco Armiliato), „Parsifal“ von Richard Wagner (Dirigent: Semyon Bychkov), „Pelleas et Melisande“ von Claude Debussy (Dirigent: Alain Altinoglu)

Zugleich freue ihn, dass man auch mit zeitgenössischen Werken wie Peter Eötvös „Tri Sestri“ auf Werte von 95 Prozent komme: „Welches Opernhaus der Welt wäre nicht begeistert mit einer durchschnittlichen Auslastung von 95 Prozent?!“

Weniger Opernvorstellungen

In der kommenden Saison geht man dabei mit der Zahl der Opernvorstellungen zurück. Diese sinkt nach 234 auf 221 - und damit auf den Wert der Saison 2014/15. Im Ballett erhöht sich die Zahl der Termine im Gegenzug von 51 auf 57. Rechnet man weitere Formate wie Konzerte und Matineen hinzu, wird es in der Saison 2016/17 insgesamt 309 Veranstaltungen geben - nach 318 in der laufenden.

Einen Anstieg gibt es im Gegenzug bei der Zahl der Livestream-Abonnenten. Hier wurde nun die symbolische Marke von 1.000 zahlenden Kunden durchbrochen. Etwa ein Drittel der momentan 1.034 User stamme dabei aus Österreich, die Hälfte aus dem übrigen Europa, so Digitalchef Christoph Widauer gegenüber der APA.

Placido Domingo

APA/Schlager

Placido Domingo feiert in der Staatsoper sein 50-jähriges Bühnenjubiläum

Erster Opernball mit Großbauer

Am 19. Mai 2017 feiert Plácido Domingo sein 50-jähriges Bühnenjubiläum an der Wiener Staatsoper mit einem hochkarätig besetzen Galakonzert.

Am 23. Februar 2017 wird in der Staatsoper zum 61. Mal der Opernball stattfinden, erstmals unter der Verantwortung von Maria Großbauer, die vor kurzem als neue Opernball-Organisatorin präsentiert wurde - mehr dazu in Großbauer neue Opernball-Organisatorin (wien.ORF.at; 23.3.2016).

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