U-Haft für Rohrbombenbauer

Nach dem Rohrbombenfund in einem Hotel hat die Wiener Staatsanwaltschaft die Verhängung der U-Haft gegen einen 23-jährigen Kärntner beantragt. Ein 17-jähriger Beteiligter wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.

Offiziell unklar war vorerst weiter die Frage, weshalb der aus dem Kärntner Bezirk Völkermarkt stammende Mann zwei Rohrbomben, die er zu Hause in seiner Werkstatt gebastelt hatte, in einem Rucksack mit nach Wien transportierte. Weder die Sprecherin der Staatsanwalt, Nina Bussek, noch der Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion, Paul Eidenberger, machten Angaben zu den Hintergründen - mehr dazu in Rohrbomben in Hotelzimmer gefunden.

23-Jähriger wollte Böller „ausprobieren“

Bereits am Freitag hatte die Wiener Polizei terroristische oder politische Beweggründe ausgeschlossen. Bei dem 23-Jährigen dürfte es sich vielmehr um einen „Bombenbastler“ handeln, der aus Kupferrohren und Schwarzpulver Böller herstellen und diese dann „ausprobieren“ wollte. Die Ermittler gehen nach wie vor davon aus, dass es keine wie auch immer gearteten Anschlagspläne gab. Darauf deutet auch der familiäre Hintergrund des jungen Mannes hin, der in den vergangenen Stunden beleuchtet wurde. Dabei fanden sich keine Hinweise auf eine extremistische Gesinnung.

Der ursprünglich ebenfalls festgenommene 17-Jährige aus dem Bezirk Klagenfurt-Land dürfte mit der Sache nur insofern zu tun gehabt haben, als es sich bei ihm um einen Arbeits- und Zimmerkollegen des sechs Jahre älteren Kärntners handelt. Er wurde nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt. Er dürfte an der Herstellung der insgesamt drei sichergestellten Rohrbomben - zwei befanden sich in dem Hotelzimmer, eine an der Heimatadresse des 23-Jährigen - nicht beteiligt gewesen sein.