6.000 Jugendliche ohne Ausbildung

Keine Schule mehr, keine Lehre: Rund 6.000 Jugendliche in Wien sind aus allen Ausbildungsmöglichkeiten ausgeschieden. Sie haben kaum Perspektiven für die Zukunft. An sie wendet sich nun die Stadt mit einer speziellen Aktion.

Unter dem Titel „Meine Chance“ gibt es bis Ende des Monats 130 Veranstaltungen in der Stadt, um den Jugendlichen Ausbildungsmöglichkeiten doch noch schmackhaft zu machen. Eine davon fand am Montagabend im Bruno-Kreisky-Park in Margarethen statt. Neben Informationszelten wurde auch eine Bühne aufgestellt, auf der Musik und Breakdance geboten wurde. Es wird versucht, das Interesse der Jugendlichen für die Veranstaltung zu wecken.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 19.4.2016

Einer der Interessierten ist Abdulah. Er sucht einen handwerklichen Beruf. „Am Tag verschicke ich schon fünf, sechs Bewerbungen oder mehr. Dann warte ich ab. Wenn eine Absage kommt, dann kann ich nichts machen, dann schicke ich eine neue Bewerbung“, erzählt der 16-Jährige „Wien heute“.

"Meine Chance"-Angebote

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Neben den Info-Zelten wird ein Showprogramm mit Breakdance geboten

„Es geht um eure Zukunft“

Rund 16.700 Pflichtschulabgänger gab es 2014 in Wien. Davon wählten 60 Prozent eine weiterführende Schule, 30 Prozent eine Lehre und zehn Prozent wollten keine Ausbildung mehr. Dazu kommen noch Abbrecher aus Schule und Lehre.

Der Wiener Arbeitnehmerinnen Förderungsfonds (waff) schätzt, dass derzeit rund 6.000 Jugendliche in Wien keine Ausbildung genießen. „Wir wollen auch die erreichen und ihnen sagen: Es gibt Angebote in dieser Stadt. Wir wollen sie euch präsentieren. Es geht um eure Zukunft. Wir reichen euch die Hand und wollen euch ein Stück begleiten“, so waff-Geschäftsführer Fritz Meißl.

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Schnuppertage als erstes Ziel

Diese Begleitung startet bei der Kontaktaufnahme - zum Beispiel im Bruno-Kreisky-Park oder auch in den Jugendzentren. Das erste Ziel ist ein Schnuppertag, etwa in einer städtischen Lehrwerkstätte.

Eine davon befindet sich in Meidling, wo zuletzt 35 Jugendliche zum Schnuppern eingeladen waren. „Wir haben positive Rückmeldungen bekommen. Die Mädchen konnten in den IT-Bereichen, in den technischen Bereichen hineinschnuppern, und die Burschen in Damenbereichen wie Friseur und Kosmetik. Ich glaube, es hat ihnen gut gefallen“, so Projektleiterin Yvonne Bankel.

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