TMW zeigt „Zukunft der Stadt“

Die erste Sonderausstellung im neuen dreistöckigen Einbau in der Energiehalle des Technischen Museum Wien (TMW) zeigt „Die Zukunft der Stadt“. Mit einer Gondel und Modellen werden etwa Stadtpolitik und Stadtentwicklung beleuchtet.

Bei der Präsentation der Ausstellung bezeichnete Museumsdirektorin Gabriele Zuna-Kratky den markanten, 60 Tonnen schweren Stahleinbau inklusive Aufzug in der Energiehalle, der nach Plänen des Architekturbüros propeller z entstand, als „Landmark der Ausstellung“. Insgesamt investierten das TMW und das Infrastrukturministerium (BMVIT) rund 3,5 Mio. Euro zu gleichen Teilen.

Die aktuelle Schau ist der erste Teil einer bis ins Jahr 2021 reichenden Kooperation mit dem Ministerium. Unter dem Motto „weiter_gedacht“ werden noch zwei Ausstellungsprojekte folgen - etwa eine Schau zum Thema „Industrie 4.0“ ab Herbst 2018, so die Direktorin.

Einblick in die Forschungslandschaft Österreichs

Anregungen zur urbanen Zukunft können sich Interessierte aber nicht nur auf den neuen 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Stahlkonstruktion holen. Alles in allem werden 1.000 Quadratmeter mit dem umfassenden Thema neu bespielt.

Gondel im Technischen Museum bei Ausstellung Zukunft der Stadt

Technisches Museum

„Die Stadt der Zukunft“ bietet etwa eine Seilbahngondel aus Bolivien

Mit „Die Zukunft der Stadt“ will man das weite Feld „der modernen Großstadt und ihrer Diversität“ zeigen und gleichzeitig auch „einen Einblick in die Forschungslandschaft Österreichs“ geben, so Zuna-Kratky. Den Ausstellungsgestaltern des TMW und diversen Partnern aus Wirtschaft und Forschung gehe es nicht darum, ein Bild davon zu entwerfen, wie die urbane Zukunft tatsächlich aussehen könnte.

Die Kuratorinnen Elisabeth Limbeck-Lilienau und Martina Griesser-Stermscheg erklärten, dass die Problemlösefähigkeit und Innovationskraft von Ballungsräumen dargestellt werden soll. Am Eingang zum Einbau steht daher die gesellschaftspolitische Dimension von Stadt und zunehmender Verstädterung im Mittelpunkt. In der ersten Etage möchte man ein Gefühl für Größe und sinnvolle Zugänge zur Nutzung von Wohnraum vermitteln, so Limbeck-Lilienau. Die Ausstellungsarchitektur stammt von PPAG architects.

„Zukunft der Stadt“ im Technischen Museum

„Zukunft der Stadt“ heißt die neue Ausstellung im Technischen Museum, die Stadtentwicklung und Stadtpolitik in allen Aspekten beleuchtet.

Stadtentwicklung mit Modell der Seestadt

Eine Ebene höher dominiert das Thema Stadtentwicklung: Herzstück dieses Teils ist ein interaktives Modell des Wiener Stadtentwicklungsgebiets „Seestadt Aspern“ - Abmessungen: drei mal fünf Meter. Man könne hier die Seestadt quasi weiterentwickeln, sagte Zuna-Kratky.

Ausstellungshinweis

Die Ausstellung „Die Zukunft der Stadt“ im Technischen Museum Wien ist ab 9. Juni geöffnet.

Der Fokus richtet sich aber auch auf Zugänge zur Stadt unter ganz anderen Lebensumständen, wie etwa im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. Hier zeige sich eindrücklich, dass das Bereitstellen von Grundstrukturen zum Wohnen alleine nicht ausreiche, und wie die Flüchtlinge dort auf kreative Weise Schritt für Schritt aus dem Lager eine Art Stadt machen, so Limbeck-Lilienau. Auf der letzten Etage lädt dann ein großer Bildschirm zur Auseinandersetzung mit Visualisierungen von Daten zu verschiedenen Aspekten einer Stadt.

Ein weiteres Highlight der Schau ist eine Seilbahnkabine für zehn Personen der Vorarlberger Firma Doppelmayr, die jenen der „Linea Roja“ in der bolivianischen Hauptstadt La Paz gleicht. Dort setzt man einen neuen Ansatz zur urbanen Personenbeförderung mittels österreichischer Seilbahntechnik um. Die TMW-Besucher können die Fahrt vom Vorort El Alto bis zum Hauptbahnhof im Stadtzentrum nun auch virtuell in Wien machen.

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