Von der „Schmelz“ zum Allianz Stadion

Rapid und Hütteldorf verbinden seit über 100 Jahren mehr als nur die Austragungsplätze diverser Spiele. Das Allianz Stadion ist nun Rapids insgesamt fünfte Heimstätte. Ein Blick in die Vergangenheit von Rapids Spielstätten.

Nach dem Abriss von „St. Hanappi“, wie Rapidfans ihr Stadion nannten, im Oktober 2014, wurde parallel dazu mit dem Bau des neuen Allianz Stadions begonnen. Am Samstag wird das neue Stadion in Betrieb genommen. Es ist die insgesamt fünfte Heimstätte der Rapidler - mehr dazu in Rapids Allianz Stadion wird eröffnet.

Aller Anfang ist schwer

Nachdem sich im Sommer 1897 einige Jugendliche rund um die Schmelz zusammengerottet und den 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club gegründet hatten, erfolgte bereits 1898 die Umbenennung in SK Rapid. Die erste Heimat des jungen Teams war das Schmelzer Exerzierfeld, direkt neben der Graf-Radetzky-Kaserne. Das Spielfeld und die Tore mussten auf dem von Pferdehufen zertrampelten Boden vor jedem Spiel neu begrenzt bzw. aufgebaut werden.

1903 pachtete Rapid einen billigen Grund in Rudolfsheim und errichtete dort einen eigenen Sportplatz. Das Spielfeld war abschüssig und steinig, mit einem Höhenunterschied von zwei Metern von einem Tor zum anderen. Im Jahr 1906 wechselte dann die Trikotfarbe von Rot-Blau zu Grün-Weiß. Außerdem sollte der Bau eines Vereinshauses und einer Tribüne die Spielstätte vergrößern. Rapid verschuldete sich dabei jedoch und die Stadt Wien kündigte den Pachtvertrag.

Die Pfarrwiese von 1912 bis 1978

Dionys Schönecker übernahm den kriselnden Club und sein Bruder, ein Architekt, baute den Spielern die Pfarrwiese, die knapp 66 Jahre lang Vereinsstätte blieb. Während anfangs nur 4.000 Plätze vorhanden waren, wurde die Zahl durch Umbauarbeiten auf 8.000 und später sogar auf 20.000 Plätze erhöht. Die Pfarrwiese erlebte die Glanzzeiten von Rapid in den 1950er-Jahren und wurde sogar Schauplatz des Vorgängers des Europacups, dem Mitropacup.

Rapid Allianz

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Das alte Weststadion wird auch im neuen Allianz Stadion gewürdigt

„St. Hanappi“ in den Herzen der Fans

Im Juni 1971 begann der Bau des Weststadions, das später in Gerhard-Hanappi-Stadion umbenannt werden sollte. Die Fertigstellung erfolgte erst nach sechs Jahren, doch nach nur kurzer Spielzeit in der Saison 1977/78 musste das Weststadion wegen Baumängeln vorübergehend wieder gesperrt werden. Während der erneuten Bauphase, spielte Rapid auf der kurzfristig modernisierten Pfarrwiese, der Hohen Warte und im Horr-Stadion.

Zur Saison 1978/79 wurde das Weststadion mit einem Derby wiedereröffnet. Nachdem Vereinslegende und Architekt Gerhard Hanappi 1980 verstarb, wurde das Stadion ihm zu Ehren 1981 in Gerhard-Hanappi-Stadion umbenannt. Das Stadion verzeichnete nur schleppend Besucherzuwachs, viele vermissten die familiäre Atmosphäre der Pfarrwiese und ihre Holzbänke und waren gegen den neuen „Betonklotz“.

Rapid Stadion

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Das Allianz Stadion ist schon die fünfte Heimstätte der Grün-Weißen

Allianz Stadion: Eröffnung am Samstag

Erst ab 1982 stiegen die Besucherzahlen kontinuierlich. Zur wahren Festung wurde das Stadion nach einer Runderneuerung im Jahr 2001, wobei auch die Tribünen durchgängig überdacht wurden. 2002 wurde der neue Hexenkessel dann eröffnet, und bewahrte, bis zu seinem Abriss im Oktober 2014, Kultstatus.

Das neue Allianz Stadion wird am Samstag mit einem Spiel gegen Chelsea erstmals in Betrieb genommen. Mit einer Zuschauerkapazität von 28.300 bei nationalen Spielen (inklusive Stehplätze), bzw. 24.300 bei internationalen (keine Stehplätze erlaubt), ist die neue Arena größer als alle bisherigen grün-weißen Heimstätten.

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