MA 22 sucht nach Hirschkäfern

Die MA 22 (Umweltschutz) ist dem Hirschkäfer auf der Spur. Um noch teils unbekannte Lebensräume des in Wien streng geschützten Käfers zu entdecken, wird um die Unterstützung Naturinteressierter gebeten.

Der Lebensraum des streng geschützten Hirschkäfers soll weiter erforscht werden. Um noch unbekannte Lebensräume aufzudecken, und eine grafische Darstellung der Verbreitung der Hirschkäfer in Wien zu erstellen, wird die Bevölkerung zur Mithilfe benötigt. Wer einen Hirschkäfer entdeckt, wird gebeten, den Fundort inklusive genauer Ortsangabe der MA 22 zu melden. Möglich ist das via E-Mail an post@ma22.wien.gv.at, per Post oder mittels App. Die gratis Apps „Naturbeobachten in Wien“ und „Wiener Flora und Fauna“ werden von der MA 22 inhaltlich empfohlen.

Hirschkäfer

Christian Härtel

Der Hirschkäfer gehört zu den größten Käferarten Europas

Einer der größten Käfer Europas

Bis zu sieben Zentimeter können die Hirschkäfermännchen werden, und zählen damit zu einer der größten Käferarten Europas. Besonders auffällig sind die männlichen Käfer neben ihrer Größe auch wegen ihres „Geweihs“. Genau genommen ist das namensgebende „Geweih“ eigentlich deren massiv vergrößerter Oberkiefer und ist, so wie die Deckflügel, rotbraun gefärbt. Die Hirschkäferweibchen sind kleiner, vollkommen schwarz gefärbt und haben weniger stark ausgeformte Oberkiefer.

Sendungshinweis: „Radio Wien am Nachmittag“, 20.7.2016

Die ausgewachsenen Käfer haben nur eine Lebenserwartung von ein paar Wochen, und ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften. Ihre Eier legen sie in die Wurzeln toter oder kranker Bäume, und die sich daraus entwickelnden Larven ernähren sich nur von mürbem Holz. Erst nach einigen Jahren Entwicklungsprozess verpuppen sich die Larven in unterirdischen Kammern.

Hirschkäfer

Peter Sehnal

Die MA 22 kümmert sich um den Schutz der Lebensräume des Käfers

Lebensräume am Verschwinden

In wirtschaftlich genutzten Wäldern ist der Anteil an Totholz, in dem sich die Larven entwickeln können, sehr gering. Daher stellt der Mangel an Totholz und der damit einhergehende Verlust der Lebensräume die größte Gefährdung für den Hirschkäfer dar.

Im Rahmen von Netzwerk Natur, dem in der MA 22 angesiedelten Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm, werden auf Arealen mit alten Baumbeständen sowie in den Wäldern Wiens eigens Rückzugsorte aus Totholz geschaffen. An der Alten Donau bzw. auf der Donauinsel wurden zum Beispiel die Stümpfe abgestorbener Bäume stehen gelassen. Auch eigens ausgewiesene Naturreservate sollen den Lebensraum des Hirschkäfers sichern.

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Radio Wien-Reporterin Evelyn Kanya über die Hirschkäfer-Suche im Prater

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