Kritik an Entlastung durch S1

Seit zehn Jahren gibt es die S1-Außenring-Schnellstraße. Die Verbindung zwischen Vösendorf und Schwechat sollte die Stadtautobahnen entlasten. Für den ARBÖ ist diese Entlastung aber noch nicht nachhaltig geglückt.

Auf der Süd-Ost-Tangente (A23) sind täglich bis zu 200.000 Fahrzeuge unterwegs. Wenn die Tangente zwischen Prater und Vösendorf durch Überlastung oder einen Unfall verstopft ist, dann würde die S1 als Ausweichstrecke etwas nutzen, heißt es in der Bilanz vom ARBÖ.

Laut ASFINAG steigerte sich der tägliche Durchschnittsverkehr auf der S1 von etwa 52.000 Kraftfahrzeugen im Jahr 2007 auf etwa 68.000 im vergangenen Jahr. Die S1 sei demnach durchaus eine Entlastung, so die ASFINAG gegenüber Radio Wien.

Leeres Teilstück der S1 im Jahr 2006

APA/Ernst Weiss

Zehn Jahre nach der Eröffnung sieht der ARBÖ mehr Potenzial für die S1

S1 als „erster Schritt“

Der ARBÖ sieht in der S1 noch viel mehr Potenzial - nämlich dann, wenn sie als sechste Donau-Querung durch den Lobautunnel weiter geführt wird. Derzeit müssen alle Autofahrer, die über die Donau wollen, beim Knoten Prater wieder auf die A23 auffahren - auch wenn sie vom Süden kommend die S1 gewählt haben. Das Fazit des ARBÖ: Der Bau der S1 war wichtig, aber nur ein erster Schritt, um die Tangente tatsächlich nachhaltig zu entlasten.

Zum Lobautunnel gibt es in der Wiener Stadtregierung unterschiedliche Ansichten. Im Koalitionsabkommen haben SPÖ und Grüne festgehalten, Alternativen für eine sechste Donau-Querung zu prüfen - mehr dazu in Lobautunnel für Häupl „an oberster Stelle“ (wien.ORF.at; 16.12.2015).

Anfang Juli sagte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) zunächst, dass das Bundesverwaltungsgericht über die Umsetzung des Tunnelprojektes entscheide. Einen Tag später hielt sie fest, dass es „keine Änderung bei der Haltung zum Lobautunnel“ gebe - mehr dazu in Vassilakou weiter gegen Lobautunnel (wien.ORF.at; 7.7.2016) und Stadtstraße Aspern nur mit Lobautunnel (wien.ORF.at; 6.7.2016).

Wiener Nordostumfahrung mit Lobautunnel

APA/Martin Hirsch

So sehen die Pläne für den Verlauf des Lobautunnels aus

16,2 Kilometer langer Abschnitt

Der S1-Abschnitt zwischen Vösendorf und Schwechat ist 16,2 Kilometer lang und wurde am 28. April 2006 geöffnet. Das Teilstück verbindet die Süd- (A2) mit der Ostautobahn (A4). Die Bauzeit betrug viereinhalb Jahre, 430 Millionen Euro wurden investiert. Bei der Eröffnung wurde eine 20-prozentige Verkehrsverlagerung von der Süd-Ost-Tangente erwartet.

Im Jänner 2010 wurde der Westabschnitt der S1 eröffnet, dabei handelt es sich um die zwölf Kilometer lange Verbindung von der A22 in Korneuburg zur A5 in Eibesbrunn. Gleichzeitig ging ein 22,5 Kilometer langes Teilstück der Nordautobahn zwischen Eibesbrunn und Schrick in Betrieb.

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