Marktamt verhinderte 45 Vergiftungen

Essbar, giftig oder gar lebensgefährlich? Um Vergiftungen vorzubeugen, kontrolliert das Wiener Marktamt jedes Jahr mehrere hundert Pilze. Im Vorjahr konnten dadurch 45 Vergiftungen verhindert werden.

Sommerzeit ist Schwammerlzeit. Über 3.000 Pilzarten gibt es in Mitteleuropa. Sie wachsen in Wäldern, auf Wiesen, in den Auen aber auch in den Parkanlagen. Ob Herrenpilz, Parasol, Eierschwammerl, Edelreizker, bei manchen Pilzen handelt es sich um wahre Delikatessen. Viele Pilzarten sind jedoch für den Menschen ungenießbar.

Wenige sind wirklich gefährlich bzw. giftig. Trotzdem kommt es jedes Jahr zu Pilzvergiftungen, die auch tödlich ausgehen können. Deshalb gibt es kostenlose Pilzbegutachtungen vom Wiener Marktamt in der Bezirksabteilung am Naschmarkt.

Warnung vor grünem Knollenblätterpilz

„Letztes Jahr war ja ein sehr, sehr schlechtes Pilzjahr. Trotzdem waren wir wieder 45 Mal Retter vor Vergiftungen. Und auch wieder waren Knollenblätterpilze dabei. Und der Knollenblätterpilz, vor allem der grüne, gilt als einer der giftigsten bei uns. Da ist auf alle Fälle der Leberschaden vorprogrammiert“, so Alexander Hengl vom Marktamt gegenüber Radio Wien. Insgesamt wurden 297 Pilze von den Mitarbeitern der MA 59 bestimmt, 141 Pilze davon waren Speisepilze.

Grüner Knollenblätterpilz

APA / DPA / Bernd Wüstneck

Der Verzehr eines grünen Knollenblätterpilzes kann zu Leberschäden führen

Begutachtung bringt Sicherheit

Ob ein Pilz giftig ist oder nicht, sei mit dem bloßen Auge zudem nicht einfach festzustellen. Hengl: „Das hat nichts mit der Farbe zu tun, auch nichts mit dem Geruch, sondern da muss man sich wirklich ein bisschen auskennen. Es geht nach der Hutfarbe, es geht nach der Form.“

Lebensmittel-Hotline:

Die kostenlose Lebensmittel-Hotline der MA 59 unter Tel. 4000-8090 ist Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr, Samstag zwischen 9.00 und 17.00 Uhr und Sonntag zwischen 9.00 und 15.00 Uhr besetzt.

Zu berücksichtigen bei der Pilzbegutachtung sei auch der Stiehl, der innen vielleicht hohl ist, und die Stiehlbasis. Hengl: „Wenn man sich nicht ganz, ganz sicher ist, dann sollte man ihn sicherheitshalber zu uns bringen.“

Die kostenlose Pilzbegutachtung in der Bezirksabteilung am Naschmarkt hat jeden Montag von 7.30 Uhr bis 15.390 Uhr geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Die MA 59 bietet außerdem auf ihrer Homepage ein digitales Pilzbuch mit 250 verschiedenen Pilzarten an.

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