Smartphones als Gefahren am Schulweg

87 Unfälle sind 2015 auf dem Schulweg passiert. Ungeregelte Kreuzungen und Smartphones zählen zu den Gefahrenquellen. Die AUVA rät knapp zwei Wochen vor Schulbeginn in Wien dazu, den Schulweg mit Kindern zu üben.

„Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste“, betonte Bernd Toplak von der Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Ein Gutteil der 19.000 Erstklassler wird ab 5. September zu Fuß in die Volksschule gehen. Damit möglichst nichts passiert, sollten Eltern einige Punkte beachten. So seien die Kinder etwa an ungeregelten Kreuzungen, also ohne Schülerlotsen oder Ampelregelung, leicht überfordert: „Sowohl die Motorik als auch die Aufmerksamkeit ist bei Sechsjährigen noch ziemlich eingeschränkt“, so Toplak.

Lehrerin mit Volksschülern auf einem Schulweg

APA/Harald Schneider

Eltern sollen Schulweg mit Kindern üben

Schlechte Sichtverhältnisse, heranrollende Straßenbahnen, Radfahrer oder abbiegende Autos würden die Situation noch verschärfen. Aber auch wenn es eine Ampel gibt, solle man den Kindern von Anfang an beibringen, trotzdem nach links und rechts zu schauen und zügig die Straße zu queren. Gleichzeitig warnte der Fachmann vor der „falschen Sicherheit“ auf Zebrastreifen. Denn rund ein Drittel der Unfälle passiere auf Schutzwegen. Laut AUVA wurden 2015 in Wien 87 Schulwegunfälle gezählt - eine Zahl, die seit Jahren konstant bleibe.

Nicht ständig anrufen

Unachtsamkeit wird auch durch Smartphones hervorgerufen, die immer mehr Kinder schon im Volksschulalter besitzen. Spiele wie „Pokemon Go“ lenken vom Verkehr ab, meinte Toplak. Wobei auch die Überbesorgtheit von Vätern und Müttern nicht gerade förderlich sei. Denn ständige Anrufe, ob es dem Kind eh gut gehe, schwächen die Konzentration auf das Umgebungsgeschehen.

Die AUVA empfiehlt, vor Schulbeginn den Weg in die Schule mit ihren Kindern zu üben. Bei leichteren Wegen sollte man die Route drei- bis viermal abgehen, bei herausfordernden Strecken mindestens zehnmal. Um den jeweils sichersten Weg zu finden, gibt es für fast alle Wiener Volksschulen sogenannte Schulwegpläne. Sie stehen sowohl auf der Homepage der AUVA als auch der MA 46 zum Download bereit.

Der AUVA-Experte rät jedenfalls Eltern davon ab, ihre Kids nur mit dem Auto in die Schule zu bringen. Denn der Weg zu Fuß sei nicht nur gesünder, sondern auch sinnvoller: „Ansonsten werden sich die Kinder nie im Verkehrsgeschehen zurecht finden.“

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