Geldbörse zur Polizei gebracht: Verschwunden

Ein Wiener hat eine gefundene Geldbörse mit 100 Euro in bar, Kreditkarten und einem Zulassungsschein zur Polizei gebracht. Doch bei ihrem rechtmäßigen Besitzer kam sie nie an. Nun ermittelt die Polizei, wie „heute konkret“ berichtet.

Martin Cargnelli fand auf seinem Arbeitsweg in der Eichenstraße in Meidling an einem Freitagabend Anfang Mai die schwarze Herren-Brieftasche. Im Börsel sind 100 Euro, Kreditkarten, Dokumente und jede Menge Persönliches. Weil er den Besitzer nicht ausmachen kann, bringt er die Brieftasche zur Polizei am Hauptbahnhof.

„Ja, es war nicht leicht die Börse abzugeben, mir wurde erklärt, ich hätte es in die Fundbox werfen sollen. Aber mein Ansinnen war ja, dass die Polizei den Besitzer möglichst bald ausfindig macht, damit er sich vielleicht das Sperren lassen seiner Karten und Nachbestellen seiner Ausweise ersparen könnte. Ich hab das Geldbörsel auf das Pult gelegt und symbolisch klar gemacht, dass ich die Geldbörse hier nicht hinaustragen werde“, sagt Cargnelli gegenüber „heute konkret“.

„Ich bekam eine Großmuttergeldbörse“

Der Besitzer der Geldbörse ist Dragomir Barna. Er hatte die Geldbörse während einer Fahrt mit dem Motorroller verloren. Barna erstattete eine Verlustanzeige auf einer Polizeidienststelle. 14 Tage später kam ein Brief vom Fundamt, in dem es hieß, seine Geldbörse sei gefunden worden.

„Ich bin dorthin, wollte mir das abholen und siehe da: Ich bekam eine Großmuttergeldbörse, ziemlich schäbig. Und ich hab mich dann gewundert, was soll das, das ist nicht meine Geldbörse“, sagt Barna. In dem fremden Börsel, mitten unter den fremden Dokumenten, fanden sich auch einige seiner vermissten Karten. Börsel und Bargeld tauchten nicht mehr auf.

Gefundene Geldbörse verschwunden

„heute konkret“ hat mit dem Finder und dem Besitzer gesprochen. Die Wiener Polizei hat mittlerweile Ermittlungen aufgenommen.

Polizei: „Wir haben Ermittlungen aufgenommen“

Wo die Brieftasche geblieben ist, versucht nun die Polizei zu klären. Denn die Polizei hat das Börsel übernommen, und damit auch die Verantwortung. „Wir haben Ermittlungen aufgenommen, wir werden alle Ermittlungen durchführen, die notwendig sind. Wenn das Ergebnis vorliegt übermitteln wir das der Staatsanwaltschaft, und der Staatsanwalt trifft dann die weiteren Entscheidungen“, sagt Peter Goldgruber von der Wiener Polizei gegenüber „heute konkret“.

Die Polizei ist für Fundsachen seit 2003, bis auf einige Ausnahmen, nicht mehr zuständig. „Das Fundwesen wurde grundsätzlich den Bürgermeistern übertragen, bei der Polizei geblieben ist aber das Abgeben von gefährlichen Fundstücken, wie Waffen, Schusswaffen, die aufgefunden werden, Kriegsmaterialien oder etwa Chemikalien, von denen eine Gefahr ausgeht“, sagt Goldgruber.

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