Erste Schwangere mit Zika-Virus in Österreich

In Österreich gibt es den ersten Fall einer Schwangeren, die mit dem Zika-Virus infiziert worden ist. Die Infektion wurde im Wiener AKH diagnostiziert, laut „Salzburger Nachrichten“ steckte sich die Frau in der Karibik an.

Die Frau kehrte laut „Salzburger Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe) im Mai von einem Urlaub in der Dominikanischen Republik zurück, danach machten sich die ersten Symptome bemerkbar. Damals habe sie sich noch in einem frühen Stadium der Schwangerschaft befunden, so die Zeitung. Nähere Angaben zur Frau wurden seitens der Behörden noch nicht gemacht.

Das Zika-Virus soll vor allem in Süd- und Mittelamerika immer wieder zu Fehlbildungen bei Neugeborenen geführt haben. Im Fall der schwangeren Österreicherin kann erst nach der Geburt des Babys gesagt werden, ob es an Folgeschäden leiden wird.

Bei Zika keine Isolation notwendig

Die Schwangere wird seit der Diagnose ständig überwacht. Anders als bei vielen tropischen Infektionskrankheiten müsse man bei Zika jedoch nicht auf einer isolierten Station behandelt werden, erklärte Tropenmediziner Christoph Wenisch vom Kaiser-Franz-Josef-Spital im Interview mit Radio Wien: „Nachdem das nicht beim üblichen Arzt-Patienten-Kontakt übertragbar ist, werden die Patienten überhaupt nicht isoliert. Sie werden ganz normal in der Ambulanz angeschaut.“

Die Symptome bei einer Zika-Infektion seien ähnlich wie bei einer Grippe, so Wenisch: Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Gelenksbeschwerden. Zusätzlich würden oft kurzfristige Hautausschläge auftreten. Behandelt werden die Symptome etwa mit Paracetamol, ein Einsatz beispielsweise von Aspirin könne hingegen gefährlich sein, weil Blutungen auftreten könnten, so der Tropenmediziner.

Mehr Fälle nach Winter erwartet

Zika wird vor allem durch Gelbfiebermücken oder sexuellen Kontakt mit infizierten Personen übertragen. Diese Mücke gebe es in Wien allerdings nicht, so Wenisch, im Winter schon gar nicht. In der Straßenbahn oder im Wirtshaus könne man sich jedenfalls nicht infizieren: „Da können Sie einen Schnupfen bekommen, aber Zika sicher nicht.“ Durch vermehrte Fernreisen in Zika-Gebiete im Winter rechnet der Experte jedoch mit mehr Infektionen von Österreichern.

Wiener Firma entwickelt Zika-Impfstoff

Die Wiener Biotechfirma Themis Bioscience erhielt unterdessen kürzlich für die Weiterentwicklung eines prophylaktischen Impfstoffs gegen das Zika-Virus eine Million Pfund (1,2 Mio. Euro) aus Großbritannien. Das Geld wird auch für eine Studie verwendet. In den vergangenen zwölf Monaten sei es Themis gelungen, mehrere für die Impfstoffentwicklung geeignete und validierte Zika-Antigene zu identifizieren, so das Unternehmen - mehr dazu in Wiener Firma entwickelt Zika-Impfstoff.

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