Wien Holding kontert ÖVP-Kritik an Immobilien

Die Wien Holding kontert Kritik der ÖVP Wien an ihrem Immobilienmanagement. Es würden stets Preisvergleiche für die wirtschaftlichste Lösung angestellt werden. Die ÖVP überlegt den Stadtrechnungshof einzuschalten.

Nach dem Wirbel um den Glaspalast auf der Zweierlinie und den angeblich zu billig verkauften Grundstücken der Stadt - mehr dazu in Gutachten kritisiert „Glaspalast“-Abriss und in Rechnungshof: Gründe zu billig verkauft - wittert die Wiener ÖVP den nächsten Skandal: Vor drei Jahren eröffnete die stadteigene Wien Holding (WH) den Wirtschaftspark Breitensee. Laut Homepage stehen dort rund 2.000 Quadratmeter Fläche leer.

Nur zehn Prozent des Wirtschaftsparks in Breitensee stehen derzeit leer, die Hälfte davon sind Gewerbeflächen, kontert Stephan Barasits von der Wien Holding. „Das ist in der Immobilienwirtschaft ein sehr geringer Wert und das ist etwas das wir laufend im Mieterwechsel anbringen", so Barasits. 2017 soll die Auslastung noch einmal steigen.

Wirtschaftspark Breitensee

© Rita Newman

Wirtschaftspark Breitensee

Teure Innenstadtlage statt eigene Immobilien

Die Holding nutze den Platz in der Goldschlagstraße aber nicht für sich, sondern miete ihre Töchterunternehmen teuer in fremden Büros ein, kritisiert der Klubobmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka: „Unternehmerische oder kaufmännische Sorgfalt besagt schon, dass man so kostengünstig wie möglich agieren sollte. Vor allem, wenn es das Geld des Steuerzahlers ist.“

Bei Wien Holding verweist man darauf, dass man immer die günstigsten Möglichkeiten wahrnimmt: „Es werden natürlich bei Anmietungen Preisvergleiche angestellt, es werden sinnvolle wirtschaftliche und günstige Varianten ausgewählt“, erklärt Barasits.

Juraczka will Stadtrechnungshof einschalten

Juraczka bringt jedoch einige Beispiele: So zog die WH-Medien voriges Jahr in ein Innenstadtbüro in der Renngasse. Eigentümer der Immobilie ist laut Wiener ÖVP die Austrian Real Estate, die dem Bund gehört. Das Holding-Unternehmen Tina Vienna, das sich um die Themen Smart City und Energie kümmert, übersiedelte 2013 von einer Holding-Immobilie in das Haus einer Investmentgesellschaft in der Liechtensteinstraße.

Wieviel die Holding für solche Mieten zahlt, will oder kann der Klubobmann der Wiener ÖVP nicht sagen: „Ich möchte nicht aus der Hüfte schießen. Aber wenn man weiß, dass Büroflächen in Wien ihren Preis haben, dann kommt schon ein erklecklicher Betrag zustande.“ Er will sich die Sache genau ansehen und prüfen, möglicherweise auch mit Hilfe des Stadtrechnungshofes, sagt Juraczka. Eine Entscheidung darüber soll es schon bald geben.

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