Brand in Justizanstalt: Häftlinge werden verlegt

Bis zu 50 Häftlinge aus der Justizanstalt Josefstadt müssen wohl kurzzeitig verlegt werden. Ein 32-jähriger Häftling soll eine Decke in Brand gesteckt haben, 14 Personen wurden verletzt. Die Betroffenen sind auf dem Weg der Besserung.

„Aktuell können wir eine Größenordnung von 50 bis 55 Haftplätzen nicht belegen und es kann, so sagen das Experten, bis zu zwei Wochen dauern, bis die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind“, erklärt Peter Hofkirchner, der stellvertretende Anstaltsleiter der Justizanstalt Josefstadt. Etwa 50 Personen, die ihr soziales Umfeld nicht in Wien hätten, würden in umliegende Justizanstalten transferiert werden.

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Peter Hofkirchner im Gespräch mit „Radio Wien“

Der Haftraum, in dem das Feuer ausgelöst wurde, muss komplett saniert werden. Alle übrigen Räume in der Abteilung bedürfen einer Grundreinigung, „damit wir auch in Zukunft Menschen hier nach den Hygiene- und Gesundheitsbestimmungen ohne Sorge anhalten können“, so Hofkirchner.

Brand in Justizanstalt „eine Katastrophe“

Der Brand war laut Hofkirchner gegen 21.00 Uhr ausgebrochen. Auch die Wiener Berufsfeuerwehr war im Einsatz. „Wir haben die Betriebsfeuerwehr der Justizanstalt mit einem Atemschutztrupp unterstützt“, sagte Sprecher Christian Feiler. „Als wir gekommen sind, war der Brand nahezu erloschen“, schilderte er. Verletzt wurden 14 Personen, davon drei Häftlinge und elf Justizwachebeamte.

Alle 14 Verletzten haben Rauchgasvergiftungen erlitten. Ein 44 Jahre alter Insasse wurde zudem mit leichten Verbrennungen an den Händen ins Krankenhaus eingeliefert, sagte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung, der APA. Die Verletzung dürfte sich der Mann bei Löschversuchen zugezogen haben. Die Polizei ermittelt, am Montagvormittag waren die Brandermittler des Landeskriminalamts mit der Tatortgruppe sowie ein Brandsachverständiger des Bundeskriminalamts im Einsatz, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Rettung versorgte zudem sieben weitere Personen notfallmedizinisch an Ort und Stelle.

„Ein Brand in der Justizanstalt ist eine mittlere Katastrophe“, konstatierte Hofkirchner. „Wir haben mit allen verfügbaren Kräften die Hafträume geräumt, die ganze Abteilung war verraucht“, berichtete der Oberst. Die Häftlinge wurden in andere Hafträume verlegt. Die betroffene Abteilung war am Montag weiterhin gesperrt, „der Haftraum ist versiegelt“, sagte der stellvertretende Anstaltsleiter.

Verletzte Justizwachebeamte aus Spital entlassen

Laut Hofkirchner wurden die elf ins Spital gebrachten Justizwachebeamten bereits in häusliche Pflege entlassen. Zwei wurden am Montag weiterhin stationär versorgt, im Krankenhaus befanden sich auch noch die drei verletzten Häftlinge. „Unser Mitgefühl gilt den verletzten Bediensteten und Insassen“, sagte der Oberst.

Ein 32-jähriger Häftling soll das Feuer gelegt haben, indem er eine Decke anzündete. Feuerzeuge sind den Insassen laut Hofkirchner erlaubt. Im betroffenen Haftraum „ist es nicht verboten zu rauchen“.