Tiere aus Ponykarussell sollen weiterarbeiten

Kurz bevor das Ponykarussell im Prater nach 130 Jahren für immer schließt, schlagen Tierschützer Alarm. Denn obwohl die Betreiber es anders versprochen hätten, sollen einige der Tiere auch danach weiterarbeiten müssen.

Die Causa um das Pony-Karussell im Prater dreht sich im Kreis. Noch im Sommer haben sich die Tierschützer von Vier Pfoten gefreut, dass die Anlage zusperrt - mehr dazu in Älteste Praterattraktion schließt nach 129 Jahren. „Was uns allerdings nicht freut, ist der plötzliche Sinneswandel des Betreibers in Bezug auf die Zukunft und die zukünftige Verwendung der Tiere aus dem Karussell“, so die Sprecherin Indra Kley.

Pony Karussel

APA/HANS KLAUS TECHT

Das Pony-Karussell soll zwar schließen, die Tiere aber weiter arbeiten

Tiere hätten ruhigen Lebensabend verdient

Nun sollen sie auf der benachbarten Reitbahn weiterarbeiten. Die Tiere - es geht um zwölf Ponys, die zwischen acht und 28 Jahren alt sind – hätten sich laut Vier Pfoten einen ruhigen Lebensabend verdient, die Tierschutzorganisation hätte vor rund einem Jahr die Hilfe angeboten. „Wenn das Pony-Karussell zusperrt, dann sind wir als Tierschutzorganisation gerne dazu bereit und stehen da, diese Tiere zu übernehmen bzw. zu vermitteln und Plätze auszuwählen, wo diese Tiere aus dem Karussell, ihren Lebensabend artgemäß verbringen können“, so Kley weiter.

Eine Kritik, die Isabel Groschopf, Betreiberin des Pony-Karussell, nicht versteht: „Ich hätte gerne die Hilfe der Vier Pfoten in Anspruch genommen, aber wir schaffen es sehr gut alleine unsere Pferde gut unterzubringen, weil den Betrieb gibt es seit fast 130 Jahren und wir haben immer Pferde gehabt, die irgendwann nicht mehr gearbeitet haben – und die haben wir nie zum Schlachter gebracht, sondern irgendwo gut untergebracht.“

Weiterbeschäftigung logische Konsequenz

Fest steht, dass einige Tiere für die Reitbahn neben dem alten Karussell eingeschult werden, eine logische Konsequenz für Groschopf: „Die, die noch gut arbeiten können, werden dort eingesetzt und die nicht, werden wir wo anders unterbringen. Es nicht so, dass wir irgendjemand ausschlachten bis zum letzten.“

Ein Vorgehen, dass bei den Vier Pfoten auf Kritik stößt: „Jeder hat sich darüber gefreut, dass diese Tiere jetzt pensioniert werden und das soll jetzt plötzlich nicht mehr gelten.“ Groschopf argumentiert damit, dass ja auch ein 40-jähriger Mensch nicht zwangsläufig in Pension geht, wenn das Unternehmen schließt: „Wenn ich da junge Tiere habe, die ich in einem anderen Betrieb nutzen kann, warum soll ich die in Pension schicken.“