Bank Austria mit kräftiger Gewinnsteigerung

Die Bank Austria verzeichnet einen deutlichen Zuwachs beim Gewinn. Innerhalb der ersten neun Monate 2016 waren es über 1,1 Milliarden Euro, und damit um drei Viertel mehr als im gleichen Zeitraum ein Jahr davor.

Im Detail betrug der Gewinn nach Steuern 1,156 Milliarden Euro. Grund für die Steigerung waren höhere Betriebserträgen, weniger Betriebsaufwendungen und einer Verbesserung des Kreditrisikoaufwands. Im Vorjahr hatte unter anderem die ukrainische Tochterbank, die in den CEE-Zahlen enthalten ist, das Ergebnis in Höhe von 213 Mio. Euro belastet.

Trotz anhaltendem Niedrigzinsumfeld sei der Nettozinsertrag mit unverändert 2,54 Mrd. Euro (oder 56 Prozent Anteil) dank Volumssteigerungen weiter die wichtigste Ertragskomponente geblieben, erklärte die UniCredit-Tochter am Freitag. Die Provisionsüberschüsse sanken leicht auf 1,06 Mrd. Euro, Dividendeneinkünfte und ähnliche At-equity-Erträge wuchsen um ein Viertel auf 431 Mio. Euro.

Striktes Kostenmanagement wirkte laut Bank

In Summe lagen die Betriebserträge bis September mit 4,561 Mrd. Euro um 5,6 Prozent über dem Vorjahresvergleich. Der Kreditrisikoaufwand der Bank Austria sank deutlich um 45 Prozent auf 419 Mio. Euro, ein weiterer Grund für den Gewinnanstieg. Zudem wurden die Betriebsaufwendungen um 2,5 Prozent auf 2,228 Mrd. Euro verringert - hier wirkte laut Bank das strikte Kostenmanagement.

Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand legte um 49,9 Prozent auf 1,915 Mrd. Euro zu. Dabei wirkte sich auch der Verkauf der Visa-Europe-Beteiligung aus. Die Gesamtkapitalquote verbesserte das Institut gegenüber Ende 2015 um 181 Basispunkte auf 16,7 Prozent, die Kernkapitalquote Common Equity Tier 1 stieg um 185 Punkte auf 12,9 Prozent. Dabei wirkte sich freilich auch die Milliarde Euro Gesellschafterzuschuss von der Mutter UniCredit aus.

Ostsparte legte kräftig zu

Zum letzten Mal in der Bilanz enthalten ist das Ostgeschäft (CEE), nachdem dieser Bereich per 1. Oktober an die Mutter UniCredit wanderte. Der Gewinn nach Steuern betrug hier 1,128 Mrd. Euro, es stieg um 122 Prozent zu aktuellen Kursen und um 144 Prozent währungsbereinigt. Der Kreditrisikoaufwand sank in CEE um 36,5 Prozent auf 479 Mio. Euro.

Das Jahresergebnis 2016 der Bank Austria wird die CEE-Neunmonatszahlen nur noch als nichtfortgeführten Geschäftsbereich enthalten. Dieses Geschäftsfeld umfasste Ende September 24.460 der insgesamt 35.295 Bank-Austria-Mitarbeiter.

Weniger notleidende Kredite

Die Kostenbelastung durch Bankenabgaben und Systemsicherungsbeiträge der Bank Austria wuchs um 40 Mio. auf 272 Mio. Euro, ein Anstieg um 17,2 Prozent im Jahresabstand. Dabei belief sich diese Abgaben- und Beitragsbelastung in Österreich bis September auf 159 Mio. Euro, davon 102 (99) Mio. Euro durch die Bankenabgabe und 57 Mio. Euro durch die Dotierungen des Einlagensicherungs- sowie des Abwicklungsfonds.

Das Kreditvolumen (Kundenforderungen) wuchs gegenüber Ende 2015 um 1,2 Prozent auf 117,8 Mrd. Euro, als „notleidende Kredite“ sind davon nur noch 7,7 Prozent im Volumen von 9,517 Mrd. Euro genannt, nach noch 10,381 Mrd. Euro bzw. 8,4 Prozent Anteil Ende 2015. Insgesamt gab es 5,622 Mrd. Euro Einzelwertberichtigungen, um 3,8 Prozent weniger als Ende 2015. In Österreich galten zuletzt nur 4,9 Prozent der Netto-Kundenforderungen als „notleidend“, in CEE 10,3 Prozent.

Die Kundeneinlagen legten um 3,1 Prozent auf 113,7 Mrd. Euro zu, während die verbrieften Verbindlichkeiten (durch abgelaufene Schuldverschreibungen) um 13 Prozent auf 24,9 Mrd. Euro zurückgingen.

959 Mitarbeiter bei AMS gemeldet

Im Oktober meldete die Bank 959 Mitarbeiter beim AMS. Diese wollen bis Ende 2017 im Rahmen eines „Golden Handshake“-Programms das Institut verlassen. Rund zwei Drittel von ihnen sind in Wien - mehr dazu in Bank Austria: 959 Mitarbeiter bei AMS gemeldet.

Die Bank Austria entstand vor 25 Jahren aus der Fusion von Zentralsparkasse und Länderbank und war zeitweise die größte Bank Österreichs. Mit dem Verlust des Osteuropageschäftes Ende 2016 kehrt die Bank nun zu ihren Wurzeln zurück - mehr dazu in Bank Austria: Nach 25 Jahren zurück zu Wurzeln.

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