13-Jährige von neun Securitys missbraucht

Neun Security-Mitarbeiter des Einkaufszentrums The Mall in Wien-Landstraße sollen über mehrere Monate ein 13-jähriges Mädchen missbraucht haben. Laut Polizei wurden die Männer auf freiem Fuß angezeigt.

Der Fall kam auf, als sich das Mädchen zu einer Behandlung ins Spital begab. Dort vertraute es sich den Ärzten an. Im Einkaufzentrum The Mall lernte es die Mitarbeiter einer Security-Firma kennen. Neun Männer dieser Firma im Alter von 20 bis 49 Jahren sollen das Mädchen seit August sexuell missbraucht haben.

Missbrauch Securitys Einkaufszentrum

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Die Security-Firma wurde gekündigt

Anzeige wegen schweren sexuellen Missbrauchs

Laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer gaben die Männer in der Einvernahme an, „dass das Mädchen gesagt hätte, dass sie 19 bzw. 20 Jahre alt sei. Das heißt, die Schuldfrage muss das Gericht feststellen.“ Laut Aussagen der Verdächtigen seien über mehrere Monate hinweg Treffpunkte vereinbart worden, bei denen gegen Bargeld sexuelle Kontakte stattgefunden haben sollen. Die junge Wienerin soll sich damit ihre Drogensucht finanziert haben.

Die Treffpunkte soll die Jugendliche teilweise via WhatsApp mit den Männern vereinbart haben. „Der Großteil der Missbrauchshandlungen hat sich im Einkaufszentrum bzw. im Nahbereich abgespielt“, berichtete der Polizeisprecher. „Von beiden Seiten wurde allerdings angegeben, dass das Ganze freiwillig war. Da das Mädchen aber allerdings 13 Jahre alt ist, wurde Anzeige an die Staatsanwaltschaft gelegt“, so Maierhofer im Radio-Wien-Interview. „Es sind insgesamt neun Mitarbeiter wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen angezeigt worden.“

Missbrauch Securitys Einkaufszentrum

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Mädchen war bei Jugendamt bekannt

Auch das Jugendamt wurde informiert. Dort war die Familie des Mädchens bereits bekannt. Die Mutter habe schon in der Vergangenheit um Unterstützung gebeten. „Im vergangenen halben Jahr hatten wir aber keinen Kontakt mehr“, sagte Herta Staffa, Sprecherin des Jugendamtes (MA 11), der APA.

Ausständig war am Dienstag die Einvernahme der jungen Wienerin. Sie befand sich noch im Krankenhaus. „Dort ist sie geschützt, es ist keine weitere Gefährdung ersichtlich“, sagte Staffa. Mitarbeiter des Jugendamts werden sich den Fall nun „in Ruhe anschauen“.

Einkaufszentrum trennt sich von Security-Firma

„Wir bedauern den Vorfall zutiefst“, heißt es in einem offiziellen Statement der The-Mall-Geschäftsführung. Das Einkaufszentrum kündigte sofort nach Bekanntwerden des Verdachtes den Vertrag mit der betroffenen Security-Firma. „Wir haben umgehend einen neuen Sicherheitsdienstleister mit der Sicherheitsüberwachung des Centers betraut, um so unseren Kunden und Besuchern auch weiterhin einen angenehmen und vor allem sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.“