Fiaker überrollt Buben: Lebensgefahr

Am Samstag ist ein Bub in der Inneren Stadt aus einem Fiaker gefallen und danach von dem Hinterrad des Wagens überrollt worden. Der Fünfjährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen, er wurde in ein Spital gebracht.

Der Bub dürfte laut ersten Erhebungen der Polizei in einem unbeobachteten Moment während der Fahrt unabsichtlich die Türe des Fiakers geöffnet haben. „Er hat irgendwie Übergewicht bekommen, ist auf die Straße gefallen und wurde dort vom linken Hinterrad der Kutsche im Brustbereich überrollt“, schilderte Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber Radio Wien. Der Bub erlitt lebensgefährliche Verletzungen vor allem im Bereich der Lunge, er wurde in ein Spital gebracht.

Der Bub ist immer noch in kritischem Zustand, wenn auch derzeit stabil, heißt es aus dem Krankenanstaltenverbund. Der Fünfjährige befand sich im Donauspital im künstlichen Tiefschlaf und wurde künstlich beatmet. Sein Zustand könne sich aber jederzeit ändern, hieß es.

Fiaker Strauchgasse

ORF

Der Unfall ereignete sich in der Strauchgasse in der Inneren Stadt

Anzeige gegen Kutscher und Begleitperson

Der Unfall ereignete sich am frühen Abend in der Strauchgasse in der Inneren Stadt. Der Bub war nicht alleine in der Kutsche, sondern gemeinsam mit seinem Bruder und seinen Eltern. Der Kutscher gab in der Vernehmung an, nichts von dem Vorfall bemerkt zu haben, weil er sich auf den Verkehr konzentriert habe. „Erst als die Eltern ‚Stopp!‘ geschrien haben, ist die Kutsche stehen geblieben.“ Die Familie stammt aus Tschechien und dürfte laut Eidenberger auf Urlaub in Wien gewesen sein.

Gegen den 53-jährigen Lenker des Fiakers sowie die Mutter des Buben wurde „routinemäßig“ Anzeige wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung im Straßenverkehr erstattet. Warum das Verkehrsunfallkommando den Vater nicht ebenfalls anzeigte, war am Sonntag noch unklar.