Audimax-Störaktion: Rechtsextreme verurteilt

Zehn Aktivisten der rechtsextremen „Identitären“ sind am Dienstag wegen Besitzstörung verurteilt worden. Sie hatten im April eine Aufführung von Elfriede Jelineks Stück „Die Schutzbefohlenen“ im Audimax der Uni Wien gestürmt.

Klägerin war die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni Wien, die die Aufführung mit Flüchtlingen organisiert hatte. Laut dem vorliegenden „Endbeschluss“ des Bezirksgerichts Innere Stadt müssen die „Identitären“ Störungen dieser Art künftig unterlassen. Außerdem wurden sie dazu verurteilt, die Prozesskosten der ÖH von rund 1.400 Euro zu übernehmen.

Schauspieler und Publikum mit Kunstblut bespritzt

Bei der Störaktion waren mehrere Dutzend Rechtsextreme kurz nach Vorstellungsbeginn in den von der ÖH angemieteten Hörsaal eingedrungen. Sie hatten die Bühne gestürmt und dort ein Transparent mit der Aufschrift „Heuchler“ entrollt, Flugblätter in die Menge geworfen und Schauspieler und Publikum mit Kunstblut bespritzt - mehr dazu in Identitäre nach Störaktion vor Gericht.

Aufführung im Rathaus wiederholt

Auf Einladung der Stadt führte das Ensemble das Stück im Juni im Rathaus auf. Die Polizei bewachte die Vorstellung. Die Produktion „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“ wurde beim Nestroypreis 2015 mit einem Spezialpreis ausgezeichnet - mehr dazu in Polizeischutz für „Schutzbefohlene“.