Viele Geschäfte nicht barrierefrei
Bei großen Handels- und Hotelketten funktioniert der barrierefreie Zugang meist schon ganz gut, sagt Hedwig Schnitzer-Voget, Geschäftsführerin des Österreichischen Zivil-Invalidenverbands (ÖZIF). „Problematisch ist es insgesamt bei den Kleinunternehmen. Dort sehen wir noch große Defizite. Dort sind auch noch wenige Fortschritte zu verzeichnen“, so die Geschäftsführerin.
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Schadenersatz, aber Stufe noch immer da
Bei Kleinunternehmen wie etwa Restaurants oder Friseuren scheitert der Umbau oft am Geld oder schlicht an fehlendem Wissen. Trotzdem kommen laut Schnitzer-Voget noch immer nur sehr wenige Fälle vor eine Schlichtungsstelle. Diese können angerufen werden, wenn Unternehmer gegen die Auflagen verstoßen. Ändert sich nichts, ist eine Klage möglich.
„Man kann zwar in dem Verfahren gewinnen und bekommt einen Schadenersatz, aber die Stufe ist deswegen noch immer nicht beseitigt und muss auch nicht beseitigt werden“, sagt Schnitzer-Voget. Das Gesetz sieht derzeit nämlich nicht vor, dass Geschäfte die problematischen Stellen auch beheben müssen.
Kammer: Können niemanden zwingen
Man könne nur informieren, aber niemanden zwingen, sagt die Wiener Wirtschaftskammer. Sie stellte den Geschäftsleuten 200 mobile Eingangsrampen gratis zur Verfügung. Diese seien schnell weggewesen, heißt es. Die Unternehmen könnten sich hinsichtlich baulicher Maßnahmen und anderer Fragen aber jederzeit in der Kammer beraten lassen - zwei Beratungsstunden sind kostenlos.
Links:
- Der lange Weg zur Barrierefreiheit (wien.ORF.at, 21.7.2016)
- Österreichischer Zivil-Invalidenverband