Illegaler Tierhandel verlagert sich ins Internet

Die Stadt Wien warnt vor Tierkäufen im Internet, denn gerade jetzt vor Weihnachten bieten wieder viele illegale Tierhändler und Züchter Welpen, Jungkatzen oder Reptilien im Internet an. Diese sind oft schwer krank.

Auf die neuen Besitzer kommen dann hohe Behandlungskosten zu und oft sind die Tierbabys auch nicht mehr zu retten. Heuer sind bei Scheinkäufen bisher 29 Hunde, 14 Katzen, zwei Kaninchen und zwei Schlangen illegalen Händlern behördlich abgenommen worden. Die Stadt Wien kämpft seit Jahren mit Tierschutzorganisationen, Amtstierärzten und der Polizei gegen den illegalen Welpenhandel im Netz. Denn der Handel verlagert sich immer weiter ins Internet.

Welpen

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Leonie wurde vor kurzem illegalen Händlern abgenommen

Tiere lieber aus Tierheimen holen

Der Welpenhandel im Internet ist gesetzlich verboten. Dennoch werden immer wieder Jungtiere angeboten, besonders eine Seite mit Sitz in Tschechien (bazos.at) hat sich negativ hervorgetan, sagt Eva Persy, von der Wiener Tierschutzombudsstelle. Dabei handelt es sich um eine Seite, wo „ohne Rücksicht auf Tiergesundheit und Tierwohl Tiere angeboten werden - hier sagen wir auf jeden Fall: Finger weg.“

Die Tiere seien häufig schwer krank und würden zu früh von ihren Müttern getrennt. Laut Persy hält sich derzeit nur eine einzige Seite an die gesetzlichen Voraussetzungen - die Seite tieranzeigen.at. Sie appelliert daran, dass Tiere von gemeldeten Züchtern oder - noch besser - aus Tierheimen geholt werden, „weil hier wirklich viele Tiere - Hunde, Katze, Kleintiere - auf einen guten Platz warten.“

Welpen

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Leonie ist vier bis fünf Monate alt und leidet an einer schweren Erbkrankheit

Welpenzertifikat bei willhaben.at

Mit einer anderen Online-Plattform - willhaben.at - hat die österreichische Tierärztekammer eine Kooperation, so Tierärztin Angelika Pürstl: „Da gibt es ein Welpen-Zertifikat, das ist eine spezielle Untersuchung aus 20 Untersuchungsschritten, wo ein Welpe bevor er von Privatpersonen ins Internet gestellt wird, untersucht wird und festgestellt wird, dass das Tier in einem guten Zustand ist.“

Denn gerade Krankheiten wären ein großes Problem, erklärt Pürstl: „Angefangen von Parasiten oder Einzeller, die die Darmwand zerstören und zu Durchfällen führen. Ganz gefürchtet sind die Durchfallerkrankungen - dann gibt es auch noch die Staupe. Das sind Krankheiten, wo unsere Tiere geimpft werden.“ Viele Tiere seien nicht mehr zu retten.

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